Arbeitsmarkt

Der teure Kampf um Jobs für Ältere

Im Rahmen der mittlerweile abgeschafften „Aktion 20.000“ wurde zum Beispiel Unterstützungspersonal in Kindergärten eingestellt.
Im Rahmen der mittlerweile abgeschafften „Aktion 20.000“ wurde zum Beispiel Unterstützungspersonal in Kindergärten eingestellt. Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk
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Die Arbeitslosigkeit unter Älteren steigt, und das dürfte auch so weitergehen. Jedes Jahr fließen Hunderte Millionen in Jobförderungen der Gruppe 50 plus. Aber was bringt das?

Wien. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Arbeitslosigkeit geht zurück, aber unter Älteren steigt sie. Im September sank die allgemeine Arbeitslosigkeit um drei Prozent, in der Gruppe 50 plus legte sie um 2,6 Prozent zu. Und im guten Wirtschaftsjahr 2018 sank die Arbeitslosigkeit unter Älteren deutlich schwächer als die allgemeine. Wifo-Chef Christoph Badelt brachte es am Sonntag auf den Punkt: Es gebe ein „massives Arbeitsmarkt-Problem bei Älteren“, sagte er in der ORF-„Pressestunde“.

Und das, obwohl sich Österreich die Arbeitsmarkt-Integration Älterer einiges kosten lässt. Arbeitslose über 50 sind eine der wichtigsten Zielgruppen für das Arbeitsmarktservice (AMS). Voriges Jahr flossen von den 1,4 Milliarden Euro, die das AMS zur Verfügung hatte, 296 Millionen in die Unterstützung der Älteren. Dazu kommen nächstes und übernächstes Jahr je 50 Mio. Euro, die der Nationalrat im September der Förderung älterer Arbeitsloser gewidmet hat. Da stellt sich die Frage: Was bringen diese üppigen Förderungen? Wie nachhaltig sind sie? Der größte Brocken sind Eingliederungsbeihilfen. Voriges Jahr gab das AMS dafür 184 Mio. Euro aus, nach 110 Mio. Euro ein Jahr davor. Unterstützt werden Unternehmen, wenn sie Personen über 50 anstellen, die davor mindestens sechs Monate arbeitslos waren oder gesundheitlich eingeschränkt sind. Die öffentliche Hand übernimmt einige Monate einen Teil der Lohnnebenkosten. Entsprechend beliebt ist die Förderung bei den heimischen Wirtschaftsvertretern.

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