Mode-Exzentriker Jean-Charles de Castelbajac hat eine neue Aufgabe: Mit Benetton die Welt bunt zu gestalten.
Das erste Mal kamen die drei Anfang der Achtzigerjahre miteinander in Kontakt: 1983 holte Jean-Charles de Castelbajac, damals Kreativchef von Iceberg, Konkurrenzunternehmer Luciano Benetton für eine Anzeigenkampagne vor die Linse von Oliviero Toscani. „Les Contemporains" hieß diese Serie, neben Benetton posierten etwa Alessandro Mendini, Franco Moschino und Vivienne Westwood in Iceberg-Strickmode. Man war unter sich, neidete einander wenig und gehörte eben zur „famiglia della moda".
Mehr als ein Vierteljahrhundert später folgt nun die Fortsetzung der Trias Benetton-Toscani-Castelbajac unter anderen Vorzeichen: Diesmal war es der Fotograf, der im Auftrag des italienischen Modegiganten (immerhin über 950 Millionen Euro Jahresumsatz der Benetton Group 2018) auf Castelbajac zuging. Man traf sich zum Mittagessen und besprach, ob der Pariser Modeexzentriker künftig in den Dienst der Marke treten wollte. „Mich hat schon damals die Selbstverständlichkeit, mit der Luciano für die Kampagne eines direkten Konkurrenten posierte, schwer beeindruckt", erklärt der Designer, wieso ihn die Zusammenarbeit sofort reizte.