Politisch und medial soll Meinl-Reisinger in eine Koalition mit ÖVP und Grünen getrieben werden. Die Mär vom „Gestalten“ als Schutzbehauptung.
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Fast kein Leitartikel kommt zur Zeit ohne die Aufforderung an die Neos aus, doch das dritte Rad am künftigen Regierungswagen abzugeben. Auch der verehrte „Furche“-Herausgeber Heinz Nußbaumer schrieb dieser Tage: „Ein dynamisches Dreieck mit den Neos könnte die Regierungsmehrheit im Parlament absichern und den Rechts-Links-Dualismus aufbrechen.“ Als wäre es die Aufgabe der bisherigen Opposition irgendetwas „abzusichern“.
In anderen Kommentaren und Interviews wird vom Charme des Neuen, des Noch-nie-Dagewesenen, des Einmaligen in Europa geschwärmt. Sind wir wirklich schon so unreflektiert, dass wir nichts mehr zu Ende denken können? Oder so abgestumpft durch die Qual der früheren rot-schwarzen Koalitionen, des lächerlichen Endes der kurzen ÖVP-FPÖ-Regierung oder genervt vom Stillstand seit Mai und dem langen Warten auf eine neue Regierung?