Der Dom des heiligen Sava, Serbisch Hram Svetog Save, ein monumentaler neobyzantinischer Bau, überwältigt schon beim Näherkommen.
Serbien

Putins Gold in Belgrads Dom

Wo sich Tesla und der MI6, der serbische Premier und der heilige Sava treffen, entsteht gerade ein interessantes Reiseziel: das Belgrader Boheme-Quartier Vračar, gekrönt mit einem der größten orthodoxen Gotteshäuser der Welt.

Andächtig, mit weit offenen Augen steht er einen Moment ganz still, überwältigt von diesem Anblick. Dann lässt er sich auf die Knie nieder, mitten in der Krypta auf dem glänzenden Marmor, und richtet seine Kamera kopfüber hinauf: Ein etliche Meter breiter Kronleuchter wirft sein Licht auf goldene Deckenfresken. Die ganze Krypta strahlt wie ein herrschaftlicher Palast. „Real Gold“, flüstert ein Besucher, ja aus 24-karätigem Blattgold sollen die Fresken gefertigt worden sein, bestätigt der Fremdenführer einer gerade ankommenden amerikanischen Reisegruppe. Und Putin hätte das meiste Gold gezahlt, raunt jemand. Ganz sicher wahr ist: Dieser Tage wird an keinem anderen Ort Belgrads so viel fotografiert wie hier, im Dom des heiligen Sava. Und dabei ist der noch nicht einmal fertig.

Die Kathedrale auf dem Vračar-Hügel zählt zu den größten orthodoxen Gotteshäusern der Welt. Der Bau, mit dem man bereits im Jahr 1935 begonnen hat, steht jetzt vor der endgültigen Fertigstellung. 12.000 Menschen sollen darin Platz finden. Mit dem Grundriss samt der riesigen Kuppel auf nur vier Stützpfeilern entspricht sie in etwa der Bauform der Hagia Sophia in Istanbul. Und mit einem inneren Kuppeldurchmesser von 30,16 Metern gilt der Belgrader Dom als die orthodoxe Kirche mit der größten Kuppel weltweit. Wenn auch die Kuppel der Hagia Sophia mit 33 Metern eine Spur größer ist, dient die einstige Hauptkirche des Byzantinischen Reichs inzwischen als Museum und macht damit den Belgrader Dom zum orthodoxen Weltmeister – kuppelmäßig gesehen.

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