Einen Monat lang hat der US-Konzern Microsoft in Japan die Vier-Tage-Woche getestet. Die Ergebnisse waren wohl selbst für den Software-Riesen erstaunlich.
Tod durch Überarbeitung. In Japan ist das keine Seltenheit, es gibt sogar ein eigenes Wort dafür: Karōshi. Überstunden haben in dem Land eben Tradition − oft mit fatalen oder letalen Folgen. In den vergangenen Jahrzehnten war es opportun zu kommen, bevor der Chef das Büro betritt, und zu gehen, nachdem es dieser verlassen hat. Dass längere Arbeitszeiten nicht unbedingt ein Mehr an Leistung bedeuten, hat sich inzwischen aber auch in Japan herumgesprochen.
Der amerikanische Softwarekonzern Microsoft hat sich, wie nun bekannt wurde, im Sommer auf ein − für japanische Verhältnisse − waghalsiges Experiment eingelassen: Im August testete das Unternehmen in Japan die Vier-Tage-Woche. Die 2300 Beschäftigten bekamen einen Monat lang an jedem Freitag frei, sodass ihnen verlängerte Wochenenden zur Verfügung standen. Die Gehälter blieben von dieser Arbeitszeitreduktion unberührt. „Ich möchte, dass die Mitarbeiter darüber nachdenken und erfahren, wie sie mit 20 Prozent weniger Arbeitszeit dieselben Ergebnisse erzielen können“, sagte Microsoft-Japan-Chef Takuya Hirano bereits im Frühjahr.
Das Experiment erwies sich ersten Ergebnissen zufolge als voller Erfolg: