Der sechste WM-Titel in der Formel 1 ist Lewis Hamiltons größter Ansporn.
Austin. Lewis Hamilton ließ sich die Chance beim Formel-1-GP von Austin nicht nehmen: der Brite wurde hinter Teamkollegen Valtteri Bottas (FIN) Zweiter und gewann zum sechsten Mal die Fahrer-WM der Königsklasse. Damit fehlt dem Mercedes-Star, 34, nur noch ein Titel, um mit PS-Ikone Michael Schumacher gleichzuziehen.
2020 kann es so weit sein: Das Reglement verändert sich kaum, die Silberpfeile wahren ihre Dominanz. Teamchef Toto Wolff sieht keinen Grund, „warum er keinen siebenten Titel gewinnen sollte“. Dafür werde man ihm den richtigen Wagen bauen. Und, eigene Fehler weiter minimieren.
„Ich vermisse Niki Lauda“
Unmissverständlich klar machte Hamilton, dass sein Karriereende trotz verwirrender Postings noch lang nicht in Sicht ist. Der Gewinner von 83 F1-Rennen sagt: „Ich arbeite an einem Meisterwerk. Ich habe es noch nicht beendet. Es dauert.“
Zum sechsten Mal in Folge gewann Mercedes die WM bei Fahrern und Konstrukteuren. Hamilton feierte allein 2019 zehn Siege, zwei weitere Möglichkeiten in Brasilien und Abu Dhabi gibt es noch. Natürlich, Schumacher thront auch in dieser Wertung, noch. 91 Siege feierte der Deutsche.
Vom Einzelgänger habe sich Hamilton – laut PR-Aussendung des Rennstalls – zum Teamplayer entwickelt. Das stimmt insofern freilich nicht, da er neben sich kein anderes Alphatier duldet. Das ist sogar vertraglich festgelegt: Hamilton hat ein Mitspracherecht bei der Auswahl seiner Beifahrer. Im Augenblick des Triumphs dachte er trotzdem an jemand anderen, und zwar an Niki Lauda. „Ich vermisse ihn. „Ich wusste vorher nicht, wie sehr ich ihn geliebt habe.“ (fin)
Formel 1 GP von Austin
1. Bottas ( FIN) Mercedes 1:33:55,653 2. Hamilton (GBR) Mercedes +4,148 Sek. 3. Verstappen (NED) Red Bull +5,02 Sek.
Fahrer-WM: Hamilton 381, Bottas (FIN, Vizeweltmeister) 314, Leclerc (MON) 249
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.11.2019)