Kritik

„Lohengrin“ in Salzburg: Der Gralsritter als Bruchpilot

Um ein (und in einem) Flugzeugwrack inszeniert: „Lohengrin“ in der Salzburger Felsenreitschule – mit Benjamin Bruns als tollpatschigem Lohengrin und Jacquelyn Wagner als Elsa, die an ihrem Traum scheitert. [
Um ein (und in einem) Flugzeugwrack inszeniert: „Lohengrin“ in der Salzburger Felsenreitschule – mit Benjamin Bruns als tollpatschigem Lohengrin und Jacquelyn Wagner als Elsa, die an ihrem Traum scheitert. [ (c) Anna-Maria Löffelberger
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Das Landestheater zieht mit seiner jüngsten Opernproduktion in die Felsenreitschule, um sich an Wagner zu wagen: „Lohengrin“ stürzt im Festspielbezirk ab.

Eine Panne kommt selten allein: Dem langweiligen Lohengrin, Benjamin Bruns, bleiben bei der im Piano angesteuerten Phrase „Mein lieber Schwan! Ach, diese letzte, traur'ge Fahrt“ die Töne im Hals stecken. Das kann passieren, doch dann schreibt ihm die Regie vor, die Daunendecke aus dem Brautgemach aufzuschlitzen und ein paar Federln in die Luft zu pusten . . .

Das ist der Salzburger Schwan 2019 – ein Gag der Pradler Ritterspiele? Oder will Lohengrin die bereits in Schutt und Asche liegende Welt nur auf den Arm nehmen, wenn er Vokabel aus der Grals-Sphäre parodiert?
Gedankenblitze, waghalsige Übertreibungen, handwerkliches Unvermögen und vor allem rabiates Regietheater prägen den neuen „Lohengrin“, in einem und um ein Flugzeugwrack inszeniert – Motorenlärm, ehe vor den Akten die Musik einsetzt.

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