Was kann die krisengeschüttelte Partei von der Wiener Berufsfeuerwehr lernen?
„Welche Farbe hat der Feuerlöscher?“, rief Andreas Schieder, damals Spitzenkandidat für die EU-Wahl, seinen Genossen auf dem Rathausplatz am 1. Mai dieses Jahr zu. „Rot!“, schallte es zurück. Gut möglich, dass der Feuerlöscher im weiteren Sinn noch eine größere Rolle spielt in der SPÖ.
Heinz Altenburger, oberster Personalvertreter der Wiener Berufsfeuerwehr, ist Chef einer ungewöhnlichen SPÖ-Sektion. Es gibt keine fixen Sitzungen in einem klassischen Sektionslokal. Dafür holt man sich Gäste von links und rechts – um im gängigen SPÖ-Schema zu bleiben. Bei der Sektionssitzung am 16. Oktober war der Gewerkschafter Willi Mernyi, ein Exponent des linken Flügels, da. Anfang Dezember kommt der burgenländische Landeshauptmann, Hans Peter Doskozil. Auch Max Lercher und Georg Dornauer waren schon da – sogar im Duo am 25. April dieses Jahres. Ein paar Wochen davor schaute Wiens Bürgermeister, Michael Ludwig, vorbei.
Offiziell heißt die Sektion Betriebssektion Wiener Berufsfeuerwehr und FreundInnen. Tausend Mitglieder habe sie mittlerweile, sagt Heinz Altenburger, sie sei jene Sektion, die zuletzt am stärksten gewachsen sei. 600 Beschäftigte der Feuerwehr, dazu Leute aus der Gewerkschaft, der Privatwirtschaft sowie Menschen mit Migrationshintergrund. Dafür müsse man eben aktiv um Mitglieder werben, „die Tür aufmachen“.