Trump erklärt Mexikos Drogenkartellen den Krieg

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Grund ist ein Massaker von mutmaßlichen Mitgliedern einer Drogengang im Norden von Mexiko, bei dem neun US-Staatsangehörige getötet wurden. Die Opfer - durchgehend Frauen und Kinder - waren Mitglieder einer Mormonen-Gemeinde.

Mutmaßliche Mitglieder eines Drogenkartells haben in Mexiko ein Blutbad an einer Mormonen-Familie angerichtet. Mindestens drei Frauen und sechs Kinder, die auch die US-Staatsbürgschaft haben, wurden dabei getötet. Trump bot Mexiko via Twitter daraufhin US-Unterstützung im Kampf gegen die Drogenbosse an.

„Es ist Zeit, dass Mexiko mit der Hilfe der Vereinigten Staaten KRIEG gegen die Drogenkartelle führt und diese von der Erdoberfläche fegt. Wir warten nur noch auf einen Anruf von dem großartigen neuen Präsidenten!“, schrieb Trump auf Twitter.

Tatsächlich hatte der mexikanische Präsident Andrés Manuel Lopéz Obrador kurz nach dem Blutbad angekündigt, mit US-Präsident Donald Trump telefonieren zu wollen.

Bei den Opfern handelt es sich offenbar um Mitglieder der Familie LeBaron, die einer vor Jahrzehnten von den USA nach Mexiko ausgewanderten Mormonen-Gemeinde angehören.

Mehreren Hinterbliebenen zufolge hatten sich drei Mütter mit ihren insgesamt 14 Kindern in einem Fahrzeugkonvoi von Bavispe im mexikanischen Bundesstaat Sonora auf den Weg nach La Mora im benachbarten Bundesstaat Chihuahua gemacht. Dabei gerieten sie in einem Hinterhalt. Die Täter feuerten auf die Fahrzeuge. Bilder zeigten einen ausgebrannten Kleintransporter. Darin fand man die Überreste einer US-Bürgerin und ihrer vier Kindern.

Nach diesem Leichenfund wurden einige Zeit später zwei Begleitfahrzeuge des Kleintransporters entdeckt. Darin befanden sich laut Angehörigen offenbar die Leichen zwei weiterer Frauen und zweier Kinder.

Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar, allerdings war Lebarons Bruder Benjamin 2009 im Kampf gegen kriminelle Banden ermordet worden. Lokale Medien schlossen eine Verwechslung von Seiten der Täter nicht aus.

US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter, eine „wunderbare Familie und Freunde aus Utah“ seien bei einem Schusswechsel zwischen zwei Drogenkartellen getötet worden. „Wenn Mexiko Hilfe dabei braucht oder erbittet, um diese Monster auszuräuchern, sind die Vereinigten Staaten bereit, willig und fähig, sich einzumischen und den Job schnell und effektiv zu erledigen“.

Fünf bis sechs Kinder, darunter ein Kind mit einer Schussverletzung, seien zu Fuß nach Hause geflüchtet, schilderte der Angehörige Julian LeBaron gegenüber Medien. Ein kleines Mädchen werde vermisst, nachdem es in einen Wald geflüchtet sei, um sich dort zu verstecken.

In der Gegend, in der sich die Attacke ereignete, sind Drogenhändler und andere kriminelle Banden aktiv.

Die betroffene Mormonen-Gemeinde besteht aus Nachfahren von Mormonen, die im 19. Jahrhundert wegen Verfolgung aus den USA flüchteten. Häufig besitzen sie die Staatsangehörigkeit beider Länder. Die Familie Lebaron beantragte laut Informationen mexikanischer Medien Beistand der US-Botschaft.

Mexikanische Sicherheitskräfte beteiligten sich an der Suche nach dem vermissten Mädchen.

Der 2009 getötete Benjamin LeBaron hatte SOS Chihuahua, eine Vereinigung zur Bekämpfung von Bandenkriminalität, gegründet. Auch Julian LeBaron ist für seinen Einsatz zur Eindämmung der Kriminalität bekannt.

(red.)

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