Analyse

Vor uns die große Ölflut

Symbolbild: Ölpumpen in Argentinien.
Symbolbild: Ölpumpen in Argentinien.REUTERS
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Die Ölstaaten reden gern von grüner Energie, pumpen aber Öl wie eh und je.

Wien. Die grüne Welle erreicht die großen Erdölproduzenten. „Wir unterstützen das Pariser Klimaabkommen und investieren in Solar- und Windenergie“, sagte Mohammed Barkindo, der Generalsekretär des Ölkartells Opec, bei der Präsentation des „World Oil Outlooks“ in Wien. Es ist der Anlass, zu dem man sich in der Branche traditionell gegenseitig auf die Schulter klopft und einander versichert, auf dem richtigen Weg zu sein.

An dieser Dramaturgie änderte sich auch heuer nichts: Es gab Gratulationen, Fanfaren und (für Ölfans) erbauliche Zahlen: Bis 2040 wird sich die globale Wirtschaftsleistung verdoppeln, der Energieverbrauch wird um ein Viertel steigen, so die Prognose. Drei Viertel des Bedarfs werden weiter mit fossilen Rohstoffen gedeckt, allen voran mit Erdöl. Die Investitionen in die Industrie sollen sich bis 2040 auf 10,6 Billionen Dollar summieren.

Kein Wort von einem möglichen „Peak Demand“, also einem Ende der steigenden Nachfrage, den inzwischen viele Investoren und Analysten befürchten. Auch der europäische Trend hin zu umweltfreundlicherer Mobilität bereitet den Erdölproduzenten offenbar wenig Sorgen. Die Fahrzeugflotte werde bis 2040 auf 2,4 Milliarden Stück steigen. Trotz steiler Wachstumsraten werden E-Autos dann nur 13 Prozent aller Fahrzeuge stellen. „Effizientere Verbrennungsmotoren werden den Ölverbrauch im Verkehr stärker eindämmen als Elektroautos“, sagt Mohammed Barkindo.

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