Bischöfe für verheiratete Priester

Die Amazonien-Synode wirkt bis Österreich.

Wien. Zwei der (inklusive Militär) zehn österreichischen Diözesanbischöfe sprechen sich für die Weihe Verheirateter zu Priestern aus: Manfred Scheuer (Linz) und Hermann Glettler (Innsbruck). Würde die Kirche dies weiter aufschieben, könnte es zu ihrem Schaden sein, warnte Scheuer.

Er sehe, dass es „wirklich an der Zeit“ sei, die Zulassung von viri probati (bewährten Männern) zur Priesterweihe jetzt anzugehen“, sagte der Bischof im ORF Oberösterreich zu Beginn der Herbsttagung der Bischofskonferenz. Bei der jüngsten Amazonien-Synode haben die in Rom versammelten Bischöfe dem Papst vorgeschlagen, angesichts teils eklatanten Priestermangels in der Region den Fokus auf verheiratete ständige Diakone zu legen und aus dem Personenkreis in Einzelfällen Priester zu weihen.

„Ich hoffe sehr, dass die Fragen, die für Amazonien besprochen worden sind, auch bei uns weitergeführt werden“, erklärte Scheuer. Das gelte auch für das Diakonat der Frau. Bei diesem Thema hoffe er, „dass es jetzt noch weitergeht“.

Zulehner vor Schüller

Innsbrucks Bischof, Hermann Glettler, hält es laut „Tiroler Tageszeitung“ für sinnvoll, in gewissen Ortskirchen viri probati optional zu Priestern zu weihen.

Währenddessen gibt es einen Wettlauf um Onlinepetitionen zu den Themen Priesterweihe und Diakoninnen. Erster war der emeritierte Pastoraltheologe Paul Zulehner, nun folgt die Pfarrer-Initiative um Helmut Schüller. (red./kap)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.11.2019)

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