Die Ich-Pleite

No-(Gassi-)Gos

(c) Carolina Frank
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Ich weiß nicht, ob das Gehirn großer Hunde größer ist als das von kleinen, aber das Gehirn von Großhundebesitzern muss auf jeden Fall größer als das von Kleinhundebesitzern sein.

Seit ich mit einem Gipsarm zu Hause auf dem Sofa sitze, komme ich auf Ideen. Zum Beispiel könnte ich eine politische Initiative zur Abschaffung von unsichtbaren Hundeleinen gründen. Wenn ich nicht über eine solche gefahren und mir eines der schwerstheilenden Knöchelchen des Körpers gebrochen hätte, wäre es mir ja nie aufgefallen, aber: Hundeleinen gibt es mindestens so viele wie Hunde. Offenbar ist es allein dem Geschmack des Hundebesitzers überlassen, welches Modell er wählt. Vom Standpunkt eines angefressenen Unfallopfers aus gesehen sind darunter allerdings richtige No-(Gassi-)Gos! Solche nämlich, die so dünn wie Fischerleinen sind und besonders gern für Kleinsthunde verwendet werden. Und ich muss ­leider sagen: „Kleinvieh macht auch Mist", das darf man hier ruhig im übertragenen Sinne verstehen.

Und es sind oft die großen, gefährlich aussehenden Hunde, die neonfarbene Leinen um den Hals gebunden haben, die vielleicht nicht gerade ein Blinder, aber wenigstens ein Gedankenverlorener sofort sieht. Ich weiß nicht, ob das Gehirn großer Hunde größer ist als das von kleinen, aber das Gehirn von Großhundebesitzern muss auf jeden Fall größer als das von Kleinhundebesitzern sein. In so einem Fall muss der Gesetzgeber eben die fehlenden Intelligenzpunkte dazuverordnen. Beim Nichtrauchergesetz macht er das ja auch. Und wenn ich schon dabei wäre, würde ich auch gleich alle motorisierten Fahrzeuge von den Wegen verbannen, auf denen Fußgänger mit und ohne Vierbeiner unterwegs sind. 2019 soll es in Wien 1000 Schwerverletzte durch E-Scooter gegeben haben. Mit meinen Gesetzesinitiativen würde zwar der Gips- und Krückenverbrauch drastisch sinken, dafür könnten die Gipser im AKH einmal eine Rauchpause machen.

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