Milliardenverlust

SoftBank verzockt sich mit Uber und WeWork

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FILE PHOTO: Corp placard is prepared during a ceremony to mark the company's debut on the Tokyo Stock Exchange in TokyoREUTERS
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US-Bürovermieter WeWork und Taxi-Rivale Uber erweisen sich als Flop für Technologieinvestor Softbank. Der japanische Konzern schreibt erstmals einen milliardenschweren Quartalssverlust.

Der japanische Technologie-Investor Softbank hat nach einer kostspieligen Rettungsaktion für den amerikanischen Büro-Vermieter WeWork und anderen Fehlschlägen zum ersten Mal seit 14 Jahren einen Quartalsverlust eingefahren. Der operative Verlust summierte sich auf 704 Milliarden Yen (6,5 Milliarden Dollar) und übertraf damit die Erwartungen der Analysten deutlich. Vor einem Jahr stand noch ein Gewinn in gleicher Höhe zu Buche. Konzernchef und Gründer Masayoshi Son räumte am Mittwoch ein, er habe die Situation bei WeWork "in vielerlei Hinsicht falsch" eingeschätzt und bei den Problemen mit der Unternehmensführung von WeWork-Gründer Adam Neumann weggeschaut. Grundsätzlich sei das Start-up aber ein solides Unternehmen.

Softbank musste allein im abgelaufenen Quartal umgerechnet 3,4 Milliarden Dollar auf die Beteiligung an WeWork abschreiben. Der Investor musste mehr als zehn Milliarden Dollar einschießen, um eine Schieflage nach dem Scheitern des Börsengangs zu verhindern. Im Gesamtjahr dürfte der Verlust mit WeWork auf 4,6 Milliarden Dollar steigen.

Der 100 Milliarden Dollar schwere Vision Fund, über den Softbank zusammen mit anderen Investoren in junge Unternehmen investiert, verbuchte operativ allein 970 Milliarden Yen (8,9 Milliarden Dollar) Verlust. Der Wertverfall der Beteiligungen an WeWork und am börsennotierten Fahrdienst Uber schlug sich dabei noch gar nicht in der Bilanz nieder. Die steigenden Gewinne des ebenfalls zu Sons Imperium gehörenden japanischen Telekom-Konzerns Softbank Corp konnten die Verluste des Vision Fund nicht wettmachen. Auf eine Prognose für das Gesamtjahr 2019/20 wollte sich Son nicht festlegen.

Der Fehlschlag mit WeWork kratzt am Nimbus von Softbank-Chef Son, der etwa mit seinem frühen Investment in den chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba ein glückliches Händchen bewiesen hatte. Im Jahr 2000 steckte Son 20 Millionen Dollar in das kurz zuvor gegründete Unternehmen. Inzwischen ist die Beteiligung mehr als 100 Milliarden Dollar wert. Angesichts der Negativ-Schlagzeilen mit WeWork dürfte es dem 62-Jährigen schwerer fallen, bei Investoren Kapital für einen zweiten Fonds einzuwerben, der mindestens so groß wie der Vision Fund werden sollte.

(Reuters)

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