MINISTERRAT: JABLONER / BIERLEIN
Mitreden

Was hat die Übergangsregierung richtig gemacht, was falsch?

Das Kabinett Bierlein ist wohl eines der beliebtesten in der Geschichte der Republik. „Vielleicht, weil Bierlein so wenig sagt“, mutmaßt Rosa Schmidt-Viertaler. Was halten Sie von der Expertenregierung? Diskutieren Sie mit!

Eine Zeit lang wird es wohl noch dauern, bis wir wieder eine neue Regierung haben. Bis dahin lautet das Motto weiterhin: „Verwalten statt gestalten".

Aber wozu die Eile? Viele Österreicher scheinen Brigitte Bierlein und ihr Kabinett in der Zwischenzeit ins Herz geschlossen. Nach den Gründen dafür suchen auch wir in der „Presse"-Redaktion. "Vielleicht schätzen viele gerade die Tatsache, dass Bierlein so wenig sagt“, schreibt Rosa Schmidt-Viertaler diese Woche in einer TV-Notiz über eine rares ORF-Interview mit Bierlein. „Vielleicht ist es auch der Gestus der Kanzlerin, man könnte ihn monarchisch nennen, der gefällt."

Der Jurist Nikolaus Lehner kann in einem „Presse"-Gastkommentar der Expertenregierung noch mehr abgewinnen: „Bundeskanzlerin Bierlein ist bezüglich Ausbildung und Erfahrung den bisherigen Kanzlern weit überlegen“, schreibt er.

»Die Übergangsregierung beweist der Politik eindringlich, dass man mit dem Motto "Nur keine Wellen" politisch erfolgreich ist.«

Josef Urschitz

„Österreich hat die bei der Bevölkerung beliebteste Regierung seit Beginn der Aufzeichnungen“, schrieb vor wenigen Wochen Josef Urschitz in seiner Kolumne „Die Bilanz". Besonders glücklich macht ihn dieser Umstand nicht. Denn die Übergangsregierung, die keine Agenda hat, „beweist der Politik eindringlich, dass man mit dem Motto 'Nur keine Wellen' politisch erfolgreich ist“. Ein Grund mehr also, um dringend nötige Reformen auf die lange Bank zu schieben.

Dabei haben manche Regierungsmitglieder durchaus politische Ambitionen. Wolfgang Peschorn, zum Beispiel. Er gilt für Beobachter als Kandidat für den Job eines überparteilichen Innenministers in der kommenden Regierung. Wie sich die anderen Minister im Kabinett Bierlein geschlagen haben, analysieren Iris Bonavida und Julia Neuhauser.

Und dann gibt es noch die Forderung gleich mehrere Minister aus Bierleins Übergangskabinett weiterarbeiten zu lassen. Einige Vorschläge dazu liefert Oliver Pink in seiner Morgenglosse vom Freitag.

Diskutieren Sie mit: War der viel zitierte „Stillstand“ der vergangenen Monate schädlich oder vielleicht sogar heilsam für Österreich? Hat die Übergangsregierung der Wahrnehmung des Landes im Ausland geschadet oder gut getan? Sollen einzelne oder gar mehrere Minister aus dem Kabinett Bierlein in einer neuen Regierung weitermachen? Oder heißen Sie es gut, dass (wohl bald) wieder Berufspolitiker die Ministerämter übernehmen?

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