Die Probleme bei der VW-Tochter Audi halten an, man fährt die Produktion stark zurück. In Bayern laufen die Geschäfte besser.
Wien/Berlin. Die Woche hatte für den VW-Konzern gut begonnen. Bundeskanzlerin Angela Merkel drückte am Montag höchstselbst den symbolischen Knopf, mit dem im Werk in Zwickau die Großserienfertigung des ersten Elektroautos von VW begann, des ID 3.
Von da an ging's bergab. In der Nacht auf Mittwoch veröffentlichte das deutsche „Handelsblatt“ neue, schlechte Nachrichten vom Konzern-Problemkind Audi. Weil der Absatz der einstigen Bestseller A3, A4 und A6 schwächelt, muss man die Kapazitäten in den Werken Ingolstadt und Neckarsulm um jeweils 100.000 Stück zurückfahren. Der Plan soll helfen, Geld zu sparen – und kommt zusätzlich zu den ohnehin schon einschneidenden Sparplänen in Höhe von 15 Milliarden Euro bis zum Jahr 2022.
Profitieren vom SUV
Das Unternehmen ging in einer Stellungnahme nicht konkret auf die Berichte ein. Man beschäftige sich „intensiv damit, das Unternehmen zukunfts- und wettbewerbsfähig aufzustellen, flexibel und wirtschaftlich zu gestalten“, hieß es in einer Erklärung. Man stehe jedenfalls „zur Beschäftigungsgarantie bis 2025“.
In der Zwischenzeit kann sich der einstige Premiumrivale BMW über gute Zahlen freuen. Ein deutliches Absatzplus hat dem bayerischen Autobauer im dritten Quartal zu einem unerwartet starken Ergebnisanstieg verholfen. Der Betriebsgewinn (Ebit) kletterte um 32,9 Prozent auf 2,29 Mrd. Euro, wie die Firma am Mittwoch mitteilte. Branchenexperten hatten 2,16 Mrd. Euro erwartet. Der Überschuss legte um 11,5 Prozent auf 1,55 Mrd. Euro zu.
„Wir liegen nach den ersten drei Quartalen auf Kurs, um unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen“, erklärte Vorstandschef Oliver Zipse, der im August das Steuer von Harald Krüger übernommen hatte. Zipse bekräftigte damit die Erwartung, dass BMW im Gesamtjahr im Autogeschäft eine Umsatzrendite (Ebit-Marge) von 4,5 bis 6,5 Prozent erreicht. Diese zentrale Kenngröße kletterte im dritten Quartal auf 6,6 Prozent und erreichte damit nach neun Monaten 4,1 Prozent.
Weil der Absatz im dritten Quartal um 3,6 Prozent auf 613.000 Fahrzeuge zulegte, stieg der Konzernumsatz um 7,9 Prozent auf 26,67 Mrd. Euro. Auch damit übertraf BMW die Erwartungen von Analysten. Besonders das einträgliche Geschäft mit den Stadtgeländewagen X3 und X4 trug zum Absatzwachstum bei. (red./ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2019)