Der Stahlkonzern erlitt im Halbjahr einen drastischen Gewinneinbruch. Seine Reaktion darauf wird zum Gradmesser für die gesamte Wirtschaft.
Linz/Wien. Der Gewinneinbruch bei der Voestalpine verdeutlicht die aktuellen Herausforderungen für die Wirtschaft Österreichs. Wie der international agierende Stahlkonzern mit über 500 Tochterunternehmen mit Handelskrieg, Konkurrenz aus China, der Schwäche in der Automobilbranche und dem Konjunkturabschwung umgeht, wird daher nun auch zum Maßstab für die gesamte Industrie. Im ersten Halbjahr sackte der Gewinn nach Steuern um 64 Prozent auf 115,2 Millionen Euro ab. Der Gesamtjahresausblick für den operativen Gewinn (Ebitda) trübte sich auf 1,3 Milliarden Euro ein. Zuvor war ein stabiles Ergebnis bei 1,6 Milliarden Euro erwartet worden.
Auch der Faserkonzern Lenzing rechnet mit einem Jahresergebnis leicht unter dem Niveau von 2018. Der Chef des Faserherstellers, Stefan Doboczky, beklagt die „angespannte und volatile“ Lage. Jüngst verglich der Vorsitzende des Aluminiumkonzerns Amag, Gerald Mayer, die Prognose-Unsicherheit mit einer „Fahrt durch den Nebel“.