Zwischenbilanz

Milliardengewinn bei Bank-Austria-Mutter UniCredit

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Italiens größte Bank UniCredit hat im dritten Quartal mehr verdient als erwartet. Droht dennoch ein Sparpaket?

Unter dem Strich stand bei der Bank-Austria-Mutter UniCredit im dritten Quartal ein Gewinn von 1,1 Milliarden Euro. Analysten hatten mit einem Überschuss von 1,01 Milliarden Euro gerechnet. "Wir haben damit das beste Quartalergebnis in einem Jahrzehnt erreicht", sagte Vorstandschef Jean Pierre Mustier. Im Sommer hatte das Institut jedoch die Ertragsprognosen für das Gesamtjahr zurückgeschraubt.

Im vergangenen Quartal gingen die Zinserträge zwar um fünf Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zurück, wie die Bank mitteilte. Zugute kamen ihr aber drei Prozent höhere Provisionseinnahmen von 1,6 Milliarden Euro. Außerdem sanken die Kosten um 1,8 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.

Ein Vergleich mit dem dritten Quartal des vergangenen Jahres ist allerdings nur bedingt möglich. Damals hatten hohe Abschreibungen auf Vermögenswerte in der Türkei und Zahlungen für einen Vergleich wegen Iran-Sanktionen das Ergebnis fast aufgefressen. Unter dem Strich war ein Gewinn von 29 Millionen Euro übrig geblieben.

Das Geldhaus trennte sich nun über Nacht von seiner Beteiligung an der Investmentbank Mediobanca. Das milliardenschwere Aktienpaket sei für die UniCredit nicht mehr von strategischem Interesse. Mustier hatte in den vergangenen Jahren diverse Bankbeteiligungen veräußert. Der Bankchef will am 3. Dezember eine neue Strategie vorstellen. Insidern zufolge sollen weltweit rund 10.000 Arbeitsplätze wegfallen. Auch Konkurrenten wie die Deutsche Bank und die Commerzbank richten ihren Geschäftsfokus derzeit neu aus. Das Projekt der UniCredit läuft unter dem Namen "Team 23".

Die Bank bestätigte heute ihre Ziele für das laufende Jahr. Im Sommer hatte der als knallharter Sanierer bekannte Bankchef Mustier beim Ertragsziel zurückrudern müssen. Dies hatte den Kurs der Aktie stark belastet. Im Sommer fiel der Kurs bis auf knapp über 9 Euro und damit den tiefsten Stand seit 2016 - inzwischen konnte sich das Papier wieder deutlich erholen und kostete zuletzt rund 12 Euro.

(Reuters)

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