Rückzug

Cerberus stieß Anteile ab - Bawag mehrheitlich in Streubesitz

Der US-Investor Cerberus, der vor zwölf Jahren die Bawag gekauft hatte, hält nach einem Aktienverkauf nur noch 12,2 Prozent.

Die börsennotierte Bawag befindet sich seit dieser Woche mehrheitlich in Streubesitz. Wie die Bank in der Nacht auf Donnerstag ad hoc mitteilte, hat Großaktionär Cerberus mehr als die Hälfte seiner Anteile abgestoßen und hält nunmehr 12,2 Prozent der Aktien. Größter Aktionär ist damit Co-Investor Golden Tree (25,7 Prozent), während 57,2 Prozent der Anteilsscheine im Streubesitz sind.

Dies geht aus einer Übersicht auf der Bawag-Internetseite hervor. Dritter Großaktionär des viertgrößten Finanzinstituts Österreichs mit rund 2,5 Millionen Kunden ist demnach der US-Investor T. Rowe Price mit 4,9 Prozent der Anteile.

Der US-Fonds Cerberus hatte die damalige Bawag P.S.K. im Jahr 2007 vom Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) übernommen. Im Jahr 2012 kam mit Golden Tree ein zweiter US-Fonds an Bord des Instituts, das als Rechtsnachfolgerin der Postsparkasse auch Hausbank der Republik Österreich ist.

Nach einer Sanierung ging die Bawag im Oktober 2017 an die Wiener Börse, was Cerberus den schrittweisen Ausstieg aus der Bank ermöglichte. Nachdem im Mai ein erstes Aktienpaket im Wert von 300 Millionen Euro verkauft wurde, stieß der US-Fonds Ende Oktober ein 13,5-Prozent-Paket im Wert von 499,5 Millionen Euro ab. Cerberus wurde vom Investor Stephen Feinberg gegründet, der zu den Wirtschaftsberatern von US-Präsident Donald Trump zählt und dessen Wahlkampf im Jahr 2016 mit Millionenbeträgen unterstützte. Im Vorjahr ernannte Trump den Investor zum Chef eines Beratungsgremiums, das die US-Geheimdienste überwachen soll.

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