Mineralöl

Öko-Test: Nur wenige vegane Burger sind "sehr gut"

In den Supermärkten findet sich mittlerweile eine große Auswahl an veganen Burgerpatties.
In den Supermärkten findet sich mittlerweile eine große Auswahl an veganen Burgerpatties. (c) REUTERS (Shannon Stapleton)
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Die Probleme sind erhöhte Mengen Mineralölbestandteilen, Verunreinigungen mit Gentechnik, zu viel Salz und auch ein Geschmack, der Fleisch nicht ähnlich ist.

Wer trotz veganer Ernährung nicht auf Burger verzichten möchte, der findet in den Supermärkten mittlerweile ein großes Angebot an Pflanzenburgern, die aus Tofu, Weizeneiweiß oder Hülsenfrüchten hergestellt werden. Der Markt boomt, einer der berühmtesten Hersteller ist das US-Unternehmen Beyond Meat, das im dritten Quartal 2019 4,1 Millionen Dollar Gewinn machen konnte.

Die Konsumentenschutzorganisation Öko-Test hat nun 18 vegane Burgerbratlinge (einfache Pflanzenburger und sieben Fleischersatzprodukte) auf ihre Qualität hin geprüft. Im Labor wurden sie auf Keime, Salz, Mineralölbestandteile und Glyphosat untersucht, Experten nahmen sich die Soja-Bratlinge in Sachen Gentechnik vor und Verkoster prüften auf Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl.

Mineralölbestandteile

Das Ergebnis ist ernüchternd. Nur vier pflanzliche Burger schnitten mit "sehr gut" ab, ein Fleischimitat-Burger immerhin mit "gut". Vier vegane Burger fielen durch, alle anderen, darunter auch der von Beyond Meat, erhielten nur ein "ausreichend". Die Probleme sind erhöhte Mengen Mineralölbestandteilen, Verunreinigungen mit Gentechnik, zu viel Salz und auch ein Geschmack, der es nicht mit Rindfleischpatties aufnehmen kann.

In mehr als der Hälfte aller Burger stecken Mineralölbestandteile, dabei handelt es sich um gesättigten Kohlenwasserstoffe MOSH oder vergleichbare Verbindungen. Eine gesundheitliche Bewertung von MOSH gibt es zwar noch nicht, aber es ist bekannt, dass sich Mineralölbestandteile in der Leder oder im Fettgewebe anreichern.

Gentechnik und Salzmengen

In fleischähnliche Burgern, die auf Soja basieren, finden sich zudem oft Gentechnikspuren, in sechs Burgern war das der Fall. Der Großteil der Sojabohnen kommt aus den USA, wo 94 Prozent genetisch veränderte Sojapflanzen hergestellt werden. Gentechnik sei zudem so weit verbreitet, dass Soja auch aus gentechnikfreiem Anbau aus Europa verunreinigt sein kann. Das war in zwei der Burger-Proben der Fall.

Zwei vegane Burger waren stark salzhaltig und wiesen mehr als drei Gramm Salz (mehr als die Hälfte des Tagesbedarfs) auf. Außerdem werden in allen der getestet Burger Aromen zugesetzt. Anders ist ein fleischähnlicher Geschmack kaum möglich.

Stabilisator kann abführend wirken

Für die rosa Fleischfarbe wird dafür nicht auf synthetische Farbstoffe zurückgegriffen, sondern meist auf Pflanzenkonzentrate aus Rote Beete und Karotte. Der Stabilisator Methylcellulose, der für die Konsistenz der Patties verwendet wird, kann jedoch abführend wirken.

Vor allem Burger aus Fleischimitat fielen im Geschmackstest durch. Nur zwei der Burger konnten überzeugen und waren "deutlich fleischähnlich", drei Produkte waren "leicht fleischähnlich", zwei Burger erinnerten nur entfernt an Fleisch oder Fisch.

>> Bericht von Öko-Test

(Red. )

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