Nach der Niederlage im Oktober macht der steirische Chiphersteller dem deutschen Lichtkonzern einige Zugeständnisse. Osram soll sogar Teil des Firmennamens AMS werden.
Wien/Graz/München. Diesmal soll die Milliarden-Akquisition von Osram klappen. Man hat dazugelernt. Der heimische Chip- und Sensorhersteller AMS macht wie erwartet ernst, beim zweiten Versuch den deutschen Lichtspezialisten zu übernehmen. Mit Hilfe einer neuen Bietergesellschaft umgehen die Steirer eine zwölfmonatige Sperrfrist. Die Finanzaufsicht BaFin gab dazu grünes Licht. Mit rund 4,6 Mrd. Euro wäre es die größte Übernahme durch ein heimisches Unternehmen.
Nach einem Scheitern im Oktober umgarnt der Halbleiterkonzern die Münchner mit einigen Zugeständnissen. AMS-Chef Alexander Everke stellt in einer Kooperationsvereinbarung einen erweiterten Schutz für die Osram-Beschäftigten in Deutschland in Aussicht. Das soll die Standorte und Arbeitsplätze bis 2022 sichern. Das Dokument sagt nichts darüber aus, ob die Digitalsparte von Osram weiterhin verkauft werden soll. Es heißt, dass beide Firmen gemeinsam den langfristigen Beitrag jedes Geschäftsbereichs neu bewerten werden. Zuvor hatte AMS angekündigt, die Einheit zu verkaufen. Auch der Plan, die Produktion aus dem defizitären Werk von Osram in Kulim, Singapur, nach Regensburg zu verlagern, werde überprüft.