Wegen einer hohen Einmalzahlung und gestiegener Steuereinnahmen dürfte dem Bund am Ende des Jahres ein Überschuss von 1,5 Milliarden Euro bleiben – deutlich mehr als veranschlagt.
Wien. Normalerweise knallen im Finanzministerium bei solchen Budgetzahlen die Sektkorken. Doch im Winterpalais des Prinzen Eugen in der Wiener Innenstadt will man offiziell am liebsten gar nicht darüber reden. Denn bei solchen Zahlen steigen die Begehrlichkeiten von allen Seiten, vor allem von einer: von den Verhandlern von ÖVP und Grünen, die im gleichen Haus wohl bald versuchen werden, sich auf ein gemeinsames Regierungsprogramm – und vermutlich eine Steuerreform – zu einigen.
Fakt ist jedenfalls: Der Bund hat heuer weitaus besser gewirtschaftet und mehr Geld eingenommen als geplant. Statt eines budgetierten Überschusses von 514 Millionen Euro dürften am Ende des heurigen Jahres 1,5 Milliarden Euro in der Kassa bleiben. Das ist der erste administrative Überschuss auf Bundesebene seit 1954.