Umstrittener Megadamm

USA als Mittler im Streit um Nil-Damm

Äthiopien will den Nil aufstauen, um Strom zu gewinnen.
Äthiopien will den Nil aufstauen, um Strom zu gewinnen. REUTERS
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Äthiopien will den Nil aufstauen, um Strom zu gewinnen. In Ägypten ist man erbost. USA und Weltbank sollen nun Verhandlungen überwachen.

Tunis/Kairo. Die Rede schlug in Kairo ein wie eine Bombe. „Keine Macht der Erde wird uns daran hindern, den Damm fertig zu bauen“, erklärte Äthiopiens Regierungschef, Abiy Ahmed, und fügte hinzu: „Sollte es Krieg geben, können wir Millionen mobilisieren.“ Ägypten reagierte schockiert und nannte die Äußerungen des frischgebackenen Friedensnobelpreisträgers „inakzeptabel“. Daraufhin beeilte sich der Attackierte, zu versichern, eine Einigung durch Gespräche sei natürlich vorzuziehen. Seit Jahren drehen sich die Verhandlungen über den Großen Äthiopischen Renaissance-Damm (Gerd) im Kreis. Mittlerweile drängt die Zeit, denn das 2011 begonnene Mammutbauwerk wird im kommenden Jahr fertig.

Die Krise sollen nun die USA entschärfen. Am Mittwoch trafen einander die Außen- und Wasserminister Äthiopiens, des Sudan und Ägyptens in Washington. Dabei wurde vereinbart, dass vier Runden technischer Gespräche abgehalten werden, mit den USA und der Weltbank als Beobachter. Für 9. Dezember und 13. Jänner sind erneut Treffen auf Ministerebene geplant. Im Oktober beim Afrika-Gipfel in Sotschi hatte sich auch Wladimir Putin als Vermittler versucht.

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