Psychologie

Nichts stresst die Amerikaner so wie die Politik

Die Spaltung in Anhänger und Gegner von Trumps Politik schlägt den US-Bürgern aufs Gemüt, wie Umfragen zeigen.
Die Spaltung in Anhänger und Gegner von Trumps Politik schlägt den US-Bürgern aufs Gemüt, wie Umfragen zeigen.APA/AFP/GETTY IMAGES/Matt SULLIV
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Streit in der Familie, zerbrochene Freundschaften, schlaflose Nächte: Die Spaltung in Anhänger und Gegner von Trumps Politik schlägt den US-Bürgern aufs Gemüt, wie Umfragen zeigen.

Für Psychiater in den USA gehört es schon länger zum Alltag: Viele ihrer Patienten klagen darüber, welch großes Unbehagen ihnen die politische und ideologische Spaltung in ihrem Land bereitet. Sie erzählen davon, wie Familienfeiern in bösem Streit enden oder wie sie gute Freunde aus dem anderen politischen Lager für immer verloren haben. Nicht besser ergeht es jenen, die sich als unabhängig bezeichnen: Sie leiden darunter, dass so viele sie dazu drängen, endlich klar Stellung zu beziehen.

Aber das alles wäre nur anekdotisch, wenn nicht seriöse Studien solche Befunde mit repräsentativen Befragungen untermauern könnten. Und wer hätte da mehr Gewicht als die American Psychological Association selbst? Einmal jährlich gibt sie ihren Bericht „Stress in America“ heraus. 2018 stellte sie fest: Die Zukunft der Nation ist für 69 Prozent aller Erwachsenen eine „sehr starke oder starke“ Quelle von Stress. Das war nicht nur eine signifikante Steigerung gegenüber dem Jahr davor (mit 63 Prozent), sondern auch ein höherer Wert als für Klassiker wie Job (64 Prozent), Geld (64 Prozent) und Gesundheit (63 Prozent). Soeben ist der diesjährige Bericht erschienen. Er stellt die Frage nicht mehr, interessiert sich aber dafür, ob der anbrechende Wahlkampf psychischen Stress verursacht. Das tut er für 56 Prozent, mehr als 2016 (52 Prozent) – und das, obwohl man damals in der heißen Phase drei Monate vor der Wahl befragte, heuer aber mehr als ein Jahr davor.

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