Reichtum

Reiche werden erstmals ärmer - aber trotzdem reicher

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Geopolitische Spannungen haben auch Spuren im Vermögen der Wohlhabendsten hinterlassen. Überall ging die Anzahl der Milliardäre zurück - außer in Amerika.

Die Reichen sind im vergangenen Jahr etwas ärmer geworden. Das geht aus einem Bericht der Schweizer Bank UBS und des Beraters PwC hervor. Grund dafür waren geopolitische Konflikte und die daraus folgenden Schwankungen an den Aktienmärkten. „Das Vermögen der Milliardäre fiel erstmals seit 2008 aufgrund der geopolitischen Lage“, sagt Josef Stadler, der bei der UBS den Bereich der Ultra-High Net Wort Individuals verantwortet.

Unterm Strich häuften sie in den vergangenen fünf Jahren dennoch mehr Vermögen an: Es kletterte um mehr als Drittel auf 2,2 Billionen Dollar. 589 Menschen schafften in diesem Zeitraum erstmals die Schwelle zum Milliardär, was die Anzahl der Superreichen weltweit um 38,9 Prozent auf 2101 zunehmen ließ.

2018 sank das Vermögen der Wohlhabenden jedoch global um 388 Milliarden Dollar (oder 4,3 Prozent) auf 8,539 Billionen Dollar. Vor allem in China kam es zu einem starken Rückgang. Das Nettovermögen der reichsten Chinesen verringerte sich demnach um 12,8 Prozent, die schwächere Währung hatte auch ihren Anteil daran. Viele der reichen Chinesen flogen auch aufgrund des schwächeren Wirtschaftswachstum aus der Zählung. Dennoch produziert China alle zwei bis zweieinhalb Tage einen neuen Milliardär, nur in den USA gibt es noch mehr Superreiche.

Im Vorjahr sank die Anzahl der Milliardäre allerdings um in Summe elf Prozent - außer in den USA, wo Tech-Milliardäre erneut zu den Vermögensten zählen. „Der Report zeigt, die Widerstandsfähigkeit der amerikanischen Wirtschaft“, so die UBS. Dort wurden 749 Milliardäre (Nordamerika, Zentral- und Südamerika) gezählt. 

Mehr reiche Frauen

Zugenommen hat in den vergangenen fünf Jahren hingegen die Zahl der weiblichen Milliardäre - und zwar um 46 Prozent. Im gleichen Zeitraum kam es bei den Männern zu einer Zunahme von 39 Prozent. Unterm Strich gibt es nun weltweit 233 weiblichen Ultra-Reiche, 2013 waren es lediglich 160 gewesen. In Asien haben 57 Prozent der vermögenden Damen ihr eigenes Business gestartet, das ihnen zu Reichtum verholfen hat. Die meisten weiblichen Vermögenden gibt es in Ozeanien, gefolgt von Westeuropa. Betrachtet man den die Region in einem größeren Kontext hat Europa inklusive Nahost & Nordafrika die Nase vorne. 

(red./nst)

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