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Salzburger Ex-Offizier wegen Spionage angeklagt

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Symbolbild BundesheerAPA/ANDREAS PESSENLEHNER
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Der pensionierte Oberst soll mindestens 25 Jahre für den russischen Militärgeheimdienst tätig gewesen sein.

Die Staatsanwaltschaft Salzburg hat beim Landesgericht die Anklageschrift gegen einen pensionierten Offizier des Bundesheeres eingebracht. Der 71-jährige Salzburger war vor einem Jahr festgenommen worden. Er soll mindestens 25 Jahre für den russischen Militärgeheimdienst tätig gewesen sein. Das teilten die Landespolizei Salzburg und die Staatsanwaltschaft Salzburg am Freitag in einer gemeinsamen Aussendung mit.

Dem Oberst außer Dienst werden das Vergehen des Betreibens eines geheimen Nachrichtendienstes zum Nachteil Österreichs, das Verbrechen des Verrats von Staatsgeheimnissen und das Verbrechen der vorsätzlichen Preisgabe militärischer Geheimdienste vorgeworfen. Die monatelangen Ermittlungen hat das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung geführt.

Offizier soll mehrere hunderttausend Euro erhalten haben

Nach dem bisherigen Ermittlungsstand soll es im Jahr 1987 während eines Auslandseinsatzes erste Kontakte zum russischen Militärgeheimdienst "Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije" (GRU) gegeben haben. Laut Anklage soll der Offizier seit 1993 Informationen über das Österreichische Bundesheer weitergegeben haben. Dabei sollen Waffensysteme und Aufgabenstellungen der Land- und Luftstreitkräfte im Vordergrund gestanden haben.

Der Bundesheer-Spion soll nach Ansicht der Staatsanwaltschaft "in ein strukturiertes staatliches Agentennetzwerk" eingebunden gewesen sein. Für seinen jahrzehntelangen Einsatz - auch über die Pensionierung hinaus - soll er mehrere hunderttausend Euro lukriert haben. Die Ermittlungen gegen den russischen Führungsoffizier sind noch nicht abgeschlossen, heißt es in der Aussendung.

(APA)

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