Antarktis

Ozonloch in diesem Jahr so klein wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr

Reuters
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Ursache für die „rekordverdächtige“ Größe ist laut europäischer Weltraumagentur die Erwärmung der Stratosphäre über dem Südpol. Es deute aber nichts darauf hin, dass sich die globale Ozonerholung beschleunige.

Das Ozonloch über der Antarktis ist in diesem Jahr so klein wie seit rund 30 Jahren nicht mehr. Die maximale Ausdehnung des Ozonlochs betrug 2019 rund zehn Millionen Quadratkilometer, wie die europäische Weltraumorganisation ESA am Freitag mitteilte.

Das sei weniger als die Hälfte der Ausdehnung die das Ozonloch normalerweise in den vergangenen Jahrzehnten erreicht habe. Außerdem werde sich das Loch in diesem Jahr auch früher schließen. Normalerweise passiere das Ende November oder Anfang Dezember, dieses Jahr werde schon eher damit gerechnet.

Die Ozonschicht umhüllt die Erde wie ein Schutzschild. Seit Anfang der 1980er-Jahre beobachteten Wissenschafter eine Abnahme des Ozons in der Stratosphäre (15 bis 50 Kilometer Höhe). Über der Antarktis wiesen sie 1985 erstmals ein Ozonloch nach, das sich im südpolaren Winter bildet. Starke Schwankungen der Polarwirbel und der Temperaturen in der Stratosphäre führen zu Ozonlöchern unterschiedlicher Größe.

FCKW-Verbot zum Schutz der Ozonschicht

"Diese rekordverdächtige Größe und Dauer des kleinen Ozonlochs im Jahr 2019 wurde durch eine Erwärmung der Stratosphäre über dem Südpol verursacht", erklärte Claus Zehner von der ESA laut Mitteilung. Es sei jedoch wichtig, zu beachten, dass dies ein ungewöhnliches Ereignis sei und nicht darauf hindeutete, dass sich die globale Ozonerholung beschleunige.

Die Ozonschicht wirkt wie ein Filter für die Hautkrebs auslösenden ultravioletten Strahlen. Zur Aufspaltung des Ozons in Sauerstoff tragen Industriechemikalien wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) bei. Zahlreiche Länder haben sich im Montrealer Protokoll von 1987 dem Schutz der Ozonschicht verschrieben und die Produktion von ozonschädigenden Chemikalien, vor allem von FCKW, gestoppt.

Forscher hatten im Mai 2018 allerdings festgestellt, dass sich der Abbau von FCKW in der Atmosphäre verlangsamte. Im heurigen Mai identifizierten sie den Urheber: Die Industrie im Osten Chinas.

(APA/dpa/red.)

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