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Können die Grünen Wirtschaft?

Grünen-Chef Werner Kogler
Grünen-Chef Werner KoglerREUTERS
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Personell sind die Grünen nach dem Wahldebakel 2017 ausgedünnt. Und die Wirtschaft ist ein wesentliches Thema in den Verhandlungen mit der ÖVP. Woher kommt also die Expertise?

Das hat ganz schön lang gedauert. Einen Monat haben ÖVP und Grüne sondiert. 2017 brauchten die ÖVP und die FPÖ bloß neun Tage dafür. Aber die Grünen sind bekanntlich ja auch nicht die FPÖ: Inhaltlich gibt es weniger Schnittmengen mit der ÖVP, außerdem haben die Grünen noch nie auf Bundesebene regiert. Eh. Und doch war der Hauptgrund, wieso ihnen mehr Zeit für das Herantasten an die ÖVP gegeben werden musste, ein anderer: Nachdem die Grünen 2017 aus dem Nationalrat geflogen sind, müssen sie sich organisatorisch und personell erst wieder neu aufstellen. Für die anstehenden Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP erst recht. Und jetzt? Dem großen, gewachsenen Parteiapparat der Volkspartei stehen nach wie vor die einigermaßen abgespeckten Grünen gegenüber. Woher bekommen sie ihre fachlichen Inputs? Können die Grünen auch Wirtschaft?

Die Ausgangslage ist jedenfalls nicht die beste: Nach den Wahlen 2017 mussten die Grünen einen recht eindrucksvollen Braindrain hinnehmen. Der rund 120 Mitarbeiter umfassende Parlamentsklub – Abgeordnete, Referenten und so fort – löste sich auf, die meisten haben sich damals beruflich neu orientiert. Am personellen Wiederaufbau wird eifrig gearbeitet, aber so etwas dauert natürlich. Abgesehen davon, dass etliche Neuzugänge einigermaßen grün hinter den Ohren sind. Am Beispiel der nunmehr 26 Nationalratsabgeordneten: Von ihnen saß bloß eine in den vergangenen beiden Jahren im Nationalrat. Und nur zwei andere Abgeordnete waren davor schon im grünen Klub.

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