30 Years Since The Fall Of The Berlin Wall: Remnants Of The Fortified DDR Border
30 Jahre Mauerfall

Als die Mauer in „Little Berlin“ fiel

Auch durch den 50-Einwohner-Ort Mödlareuth zog sich ein Betonwall. Er stürzte erst mit Verspätung ein. Vom DDR-Irrsinn in einem kleinen Dorf.

Mödlareuth hat Weltgeschichte geschrieben. Eine Weltstadt ist es nicht. Der Handyempfang versagt hier. Der Ort liegt inmitten eines Funklochs. Und er ist winzig. Weniger als eine Minute dauert die Autofahrt vom Anfang bis zum Ende des Bauerndorfs, von Ortsschild zu Ortsschild. 48 Einwohner zählt Mödlaureuth. Dazu kommen noch Gänse, Hühner, Enten, die kreuz und quer über eine eingezäunte Wiese irren. Und mitten durch den Ort fließt ein Bach. Er ist schmal und führt kaum Wasser, weshalb man sich gar nicht vorstellen kann, dass dieses Rinnsal über Jahrzehnte die Dorfgemeinschaft zerrissen hat, selbst Brüder getrennt hat, ja Staatsgrenze und damit auch Systemgrenze zwischen dem kapitalistischen Westen und dem sozialistischen Osten gewesen ist.

Wie sonst nur in der Hauptstadt hat die DDR eine 700 Meter lange Betonmauer mitten durch das Bauerndorf gezogen. Das idyllische Mödlareuth, eingebettet in eine hügelige Landschaft aus Wald und Wiesen, war Schauplatz des Kalten Kriegs. „Little Berlin“ nannten die Amerikaner den Ort, den neulich auch US-Außenminister Mike Pompeo besuchte.

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