Trotz Waffenembargo

Türkei, Emirate, Jordanien schicken laut UN-Bericht Waffen nach Libyen

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Ein vertraulicher Bericht der Vereinten Nationen kommt zu dem Schluss, dass die Länder "routinemäßig und manchmal unverhohlen" Waffen an die beiden Kriegsparteien schickten.

Der verheerende Bürgerkrieg in Libyen wird nach Angaben von UN-Experten durch illegale Waffenlieferungen von der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien angeheizt. Ein vertraulicher Bericht der Vereinten Nationen kommt zu dem Schluss, dass die Länder "routinemäßig und manchmal unverhohlen" Waffen an die beiden Kriegsparteien schickten. Damit würden diese das geltende Waffenembargo der UNO unterlaufen.

Daneben erhielten sowohl die international unterstützte Regierung des Landes als auch die Truppen ihres militärischen Gegenspielers, General Khalifa Haftar, militärische Ausrüstung und technische Unterstützung. Das geht aus dem bisher vertraulichen Bericht eines UN-Expertengremiums an den Sicherheitsrat hervor. Die Zusammenfassung des Berichts wurde von der Deutschen Presse-Agentur eingesehen und sein Inhalt von mehreren Diplomaten bestätigt.

Der Report untersucht auch den schweren Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in der Nähe von Tripolis im Juli, bei dem mehr als 50 Menschen starben. Die Experten nennen dabei zunächst keinen Verantwortlichen für die Tat, stellen aber einen Zusammenhang mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten her.

Die Emirate, Ägypten und Jordanien unterstützen in dem Konflikt Khalifa Haftar aus dem Osten des Landes. Die Türkei hilft der Regierung von Ministerpräsident Fayez al-Sarraj in Tripolis im Westen. Das Land ist seit dem Sturz des Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi im Griff der Gewalt. Eine Offensive des mächtigen Haftar im April auf die Hauptstadt Tripolis hatte die Lage dramatisch verschärft.

(APA/dpa)

(APA/dpa)

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