Am Anfang kannte man einander kaum. Nun will man es gemeinsam versuchen.
Türkis und Grün. Zwei Welten. Falken und Tauben gewissermaßen. Knallharte Pragmatiker und luftige Idealisten. Als die Verhandlungen begannen, war man sich fremd. Man kannte einander aus den Medien, aus dem Parlament, aus den TV-Debatten. Aber das war es dann auch.
„Da war gar kein Hass“, sagt ein Türkiser über den Beginn der Verhandlungen. Das sei dann doch überraschend gewesen. Man habe damit gerechnet, dass man von den Grünen für türkise Monster gehalten werde. Umgekehrt habe man auch eigene Vorbehalte den Grünen gegenüber rasch abgelegt. „Es war alles ganz normal. Normale Gespräche. Normales Verhalten.“ Nur ein wenig idealistischer seien die Grünen eben.
Sebastian Kurz tat dann noch sein Übriges dazu – nämlich das, was er am besten kann: auf das Gegenüber eingehen, höflich und zuvorkommend. Aber auch Werner Kogler erwies sich – metaphorisch gesprochen – als hemdsärmeliges Gegenüber. Die tatsächlichen Hemdsärmel hatte er da zugunsten eines seriöseren Erscheinungsbilds schon abgekrempelt. Und unter den grünen Ideologen galt Kogler seit jeher als einer der pragmatischeren.