Nobelpreis

Handke: Jugoslawischer Pass nur, „um zu reisen“

Er habe 1999 nicht die jugoslawische Staatsbürgerschaft erhalten, sagt Handke. Kärnten prüft.

Dass Peter Handke sich 1999 einen jugoslawischen Pass ausstellen ließ (gültig für das noch aus Serbien und Montenegro bestehende, 2003 aufgelöste Restjugoslawien), sorgt seit Donnerstag für Aufregung – und es gibt Neuigkeiten: Fest steht nun, dass Handke damals keinen Antrag auf Doppelstaatsbürgerschaft gestellt hat. Er habe auch nicht die jugoslawische Staatsbürgerschaft erhalten, sondern nur den Pass, „um zu reisen“, erklärte Handke selbst in einem Interview mit der Belgrader Zeitung „Večernje novosti“ (Freitagausgabe). Wenn das stimmt, hätte er damals auch nicht die österreichische Staatsbürgerschaft verwirkt. Kommende Woche soll laut Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) die Landesamtsdirektion ihre Prüfung der Causa beendet haben. In der ebenfalls immer wieder diskutierten Frage, ob Handke zum serbisch-orthodoxen Glauben übergetreten sei, meldete sich Johann Dersula, der Pfarrer von Handkes Heimatort Griffen, in der Kärntner Kirchenzeitung „Sonntag“ zu Wort: Bis heute existiere kein Dokument, das den Austritt des Schriftstellers aus der katholischen Kirche belege. (sim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.11.2019)

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