Rund um den 11. 11. werden wieder allerorts Martinigänse verspeist. Drei Viertel davon stammen allerdings aus dem Ausland.
1 Woher kommt eigentlich der Brauch des Martinigansls?
Der Heilige Martin ist vor allem für drei Dinge bekannt: die Teilung seines Mantels, das Martinigansl und als Schutzpatron des Burgenlandes. Es gibt mehrere Erklärungen für den Brauch der Martinigans. Die häufigste ist jene, dass die schnatternden Gänse den Heiligen Martin verraten haben, als er sich bei ihnen versteckt hatte, um der Bischofsweihe zu entgehen.
Dass am Martinitag Gänse serviert werden, hat aber noch andere Gründe. So mussten schon im Mittelalter Gänse als Zins an die Herrschaft und Klöster abgegeben werden, wie Brauchtumsforscherin Renate Riedler-Singer in ihrem Buch „Christlich auf'kocht“ schreibt. Und: Vor dem strengen vorweihnachtlichen Fasten haben sich Mönche eben noch einen Gänsebraten schmecken lassen. Ab dem 16. Jahrhundert wurden vor allem im Wein- und Waldviertel die Martinigänse populär.