Jahrhundertelang galt ein Kurzhaarschnitt bei Männern als Symbol für Unterdrückung und Unterwerfung.
Haare gelten in der Kulturgeschichte der Menschheit als natürlicher Körperschmuck und dienten nicht nur der Selbstdarstellung, sondern auch immer als Symbol einer inneren Haltung. Langes Haar bei Männern war über lange Zeiträume hinweg Ausdruck von Eigenmacht und Selbstbestimmung.
„Der Geschorene, der noch im heutigen Sprachgebrauch als ,Gscherter‘ zu finden ist, war jemand, der sich unterwerfen musste: sei es freiwillig wie Mönche, die sich eine Tonsur schneiden ließen, sei es unfreiwillig, wie die Leibeigenen im Mittelalter. Es ging dabei aber immer um Machtverlust und Unterordnung“, erläutert die Volkskundlerin Ulli Fuchs.