Archivbild: Der Pitztaler Gletscher
Tourismus

Die Grenzen des Wachstums in den Skiregionen

Skigebiete lizitieren sich bei Größe und Pistenkilometern ständig weiter nach oben. Wem bringt dieses Streben nach immer mehr wirklich etwas? Oder hält nur dieser Ausbau den Skibetrieb, und damit viele Täler und Touristenorte, am Leben?

Der Linke Fernerkogel in den Ötztaler Alpen ist derzeit rhetorisches Kampfgebiet. Die einen sprechen von der drohenden Sprengung eines Gipfels, die anderen reden den geplanten Eingriff in die Natur als Begradigung einer Gratspitze klein. Es geht um den möglichen Zusammenschluss der Gletscherskigebiete im Pitztal und im Ötztal.

Rund 64 Hektar neue Pistenfläche, zwei 10er-Kabinenbahnen, eine Seilbahn, ein neues Skizentrum, ein Skitunnel und Investitionskosten von rund 131 Millionen Euro – das sind die Eckdaten des Projekts, das weit über Tirol hinaus die Gemüter erhitzt. Eine Online-Petition der Projektgegner wurde binnen Tagen zigtausendfach unterschrieben. Die Befürworter argumentieren mit einer notwendigen Steigerung der Attraktivität des Skigebiets und der Zukunft der Täler.

Sie können sich auch auf eine seit 2005 vorliegende skitechnische Widmung und die schwarz-grüne Landesregierung stützen, die das Projekt 2017 im Regierungsprogramm außer Streit gestellt hat. Vom Ergebnis des laufenden UVP-Verfahrens hängt ab, ob der Weg für das größte Gletscherskigebiet Europas frei wird oder nicht.

»»Wir sind nicht gegen Skilifte, aber wir wollen nicht, dass immer weiter gebaut wird.««

Wachsen, wachsen, wachsen?

Die Debatte um die Verbindung der Gletscherskigebiete ist symptomatisch für eine Entwicklung, die den Erfolg des Wintertourismus der Alpen immer stärker von der Größe eines Skigebiets abhängig macht. Im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit potenzieller Skitouristen zählt die große Zahl: 250, 400 oder 600 Pistenkilometer. Wachsen, wachsen, wachsen, lautet die Devise.

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