Familiengeschichte

Die Revanche des Jérôme Segal

Historiker Jérôme Segal im Café Prückl am Wiener Stubenring: „Mein Urgroßvater Arnold war hier wohl Gast.“
Historiker Jérôme Segal im Café Prückl am Wiener Stubenring: „Mein Urgroßvater Arnold war hier wohl Gast.“ Michèle Pauty
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Er wollte mehr über seine Vorfahren in Wien erfahren. Was Jérôme Segal findet, ist die Geschichte einer einflussreichen jüdischen Familie, die 1938 aus Österreich flüchten musste.

Als Jérôme Segal im Jahr 2004 von Frankreich nach Wien übersiedelt, weiß er noch nicht, wie sehr die ihm noch fremde Stadt das Leben seiner Vorfahren und sein eigenes Leben geprägt hat. Der Umzug nach Wien ist nicht nur der Beginn eines neuen Lebensabschnitts für ihn, seine Frau und die drei Kinder, es ist auch der Anfang einer intensiven Suche nach den Wurzeln seiner Familie.

„Ich wusste nur, dass mein Großvater als Staatenloser aus Wien nach Frankreich gekommen war“, erzählt Jérôme Segal und nimmt im Café Prückl am Wiener Stubenring Platz. Und dass der Familie Segal früher das Schloss Schwadorf südlich von Wien gehört hat. „Der Rest der Familiengeschichte war mir nicht bekannt.“ In Wien beginnt er mit Nachforschungen und bringt die Geschichte einer jüdischen Familie ans Licht, die dank der Erdölindustrie in Galizien zu Reichtum gelangt war, in der Zwischenkriegszeit Wiens gesellschaftliches und wirtschaftliches Leben mitprägte und die 1938 von den Nationalsozialisten beraubt aus Österreich flüchten musste.

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