Das Familienporträt, Teil der Ausstellung im Wohnhaus am Salzburger Makartplatz: „Leopold Mozart. Musiker – Manager – Mensch“ (bis 9. Februar 2020).

Mozarts Vater saß vor seinem Sohn wie „vor einem Krokodil“

Ein Geburtstagsgruß an Leopold Mozart, eine der bedeutendsten Vater-Persönlichkeiten unserer Kulturgeschichte.

Kurz nach Mitternacht am 14. November 1719 wurde er geboren. Das scheint nicht untypisch für ihn: Ein Tag war gründlich auszunützen und nicht zu verbummeln – Leopold Mozart, der Vater des großen Wolfgang, wir haben ihn als überkorrekten, gründlichen Mann vor uns, der Halbheiten nicht mochte. Wenn er etwas tat, dann mit ganzer Kraft und äußerster Korrektheit.

„Leopold Mozart“, so schrieb Goethes Vertrauter Zelter an den Dichter, „war ein tüchtiger Musicus; seine Violinschule ist ein Werk, das sich brauchen lässt, solange die Violine eine Violine bleibt; es ist sogar gut geschrieben.“ Also nicht nur ein didaktisch einwandfreies Werk, das Zukunft hat, sondern auch noch sprachlich tadellos . . .

So ist der Sohn des Augsburger Buchbindermeisters Johan Georg Mozart in die Annalen eingegangen. Dabei hatte es dieser Leopold Mozart faustdick hinter den Ohren.

Leopold Mozart. Sonderausstellung zum 300 Geburtstag Mozart Wohnhaus Salzburg
Leopold Mozart. Sonderausstellung zum 300 Geburtstag Mozart Wohnhaus Salzburg (c) imago images / Manfred Siebinger (via www.imago-images.de)

Warum der gut ausgebildete Jesuitenzögling 1737 aus seiner Heimatstadt nach Salzburg pilgerte, wissen wir nicht. Er setzte seine Studien in der fürsterzbischöflichen Residenzstadt fort – bis ihn der Rektor der Universität hinauswarf: Der junge Baccalaureus hatte seit Beginn des Jahres 1739 nur ein bis zwei Mal an Physikvorlesungen teilgenommen und sich deshalb der Bezeichnung „Student“ als unwürdig erwiesen!



Zeituntypisch: eine Liebesheirat. Leopold wusste sich zu helfen. Als exzellenter Musiker arbeitete er sich in der Hofkapelle hoch, lebte zunächst freilich in ärmlichen Verhältnissen: Seine erste Anstellung verhieß ein Gehalt von 20 Gulden monatlich und „täglichen Genuss eines Viertl Weins, und 2 paar Semln“. Doch der neue Erzbischof löste diesen Vertrag gleich wieder auf.

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