Lorenzo Viotti kombinierte in seinem Symphoniker-Programm scheinbar Unvereinbares: ein Frühwerk von Schönberg mit Chormusik von Verdi.
Was Arnold Schönbergs „Verklärte Nacht“ und Giuseppe Verdis „Quattro pezzi sacri“ gemeinsam haben könnten? Das Thema Liebe, wie Dirigent Lorenzo Viotti gleich zu Beginn seines Auftritts mit den Wiener Symphonikern im Wiener Musikverein erklärte. Ohne die Inspirationsquelle dieser Schönberg'schen „Tondichtung“, Richard Dehmels gleichnamiges symbolistisches Gedicht, zu kennen, meinte Viotti, könne man in die Geheimnisse der Musik nicht eintauchen.
Deswegen ließ er den Text vor der Aufführung von einem Mitglied der Symphoniker vortragen, was einem Schauspieler wohl eindringlicher gelungen wäre . . .