Holzindustrie Schweighofer will Image in Rumänien verbessern

Die österreichische Firma distanziert sich von illegalen Rodungen und hofft, das FSC-Nachhaltigkeitssiegel in zwei bis sechs Monaten wieder zu bekommen.

Das österreichische Unternehmen Holzindustrie Schweighofer will in Rumänien sein angeschlagenes Image verbessern. "Wir wollen der Öffentlichkeit unsere Arbeit erklären und so für ein besseres Verhältnis zu Schweighofer sorgen", sagte Dan Banacu, General Manager von Schweighofer Rumänien, vor Journalisten in Bukarest.

Die Firma wurde 2016 beschuldigt, mit der rumänischen Holzmafia zusammenzuarbeiten und illegal geschlägertes Holz zu beziehen. Seitdem hat Schweighofer mit einem schlechten Ruf kämpfen. Vor kurzem demonstrierten Tausende in Bukarest gegen die illegale Holzindustrie und warfen ihr die Ermordung zweier Waldarbeiter innerhalb der letzten zwei Monate vor. In Rumänien befinden sich riesige unberührte Wälder, einer Greenpeace-Studie zufolge werden pro Stunde drei bis neun Hektar Wald illegal abgeholzt.

"Es war unser Fehler, den Menschen nicht unsere Arbeitsweise erklärt zu haben. Wir fällen keine Bäume und führen selbst keine Rodungen durch", erläuterte Banacu. "Die Menschen wollen wissen, woher das Holz für ihre Möbel stammt. Es ist unsere Pflicht, das zu erklären", so der General Manager weiter. "Wir halten uns an die rechtlichen Rahmenbedingungen und distanzieren uns von illegalen Aktivitäten", unterstrich er.

Lkw-Routen mit GPS überwacht

Das Unternehmen setzt sich laut Banacu darum für mehr Sicherheit für seine Mitarbeiter ein. "Unfälle passieren bei den rund 16.000 Holzarbeitern in ganz Rumänien leider", sagte er. Er wolle das Problem jedoch nicht verharmlosen. "Wenn ein Vater von drei Kindern verunglückt, ist das keine Kleinigkeit", so Banacu.

Schweighofer dokumentiere mittlerweile minutiös die Herkunft des verwendeten Holzes, um die Verwendung illegal geschlägerten Materials zu verhindern. "Jedes Fahrzeug, das von unseren Zulieferern den Wald verlässt, wird von uns fotografiert und bei der Ankunft kontrolliert", erklärte Banacu. Die Route der rund 700 Lastwagen, die das Holz von Zulieferern zu Schweighofer bringen, werde zudem mit GPS überwacht. Holzanalysen sollen zusammen mit Satellitenbildern die Herkunft des Holzes einwandfrei bestimmen.

Schweighofer wurde 2016 das Nachhaltigkeitssiegel der Non-Profit-Organisation Forest Stewardship Council (FSC) entzogen. "Wir wollen die Auszeichnung zurückbekommen und haben diesbezüglich einige Programme gestartet", erklärte Banacu. "Wir gehen davon aus, dass wir in zwei bis sechs Monaten die Auszeichnung wieder verliehen bekommen, denn alle Vorgaben wurden mittlerweile wieder erfüllt", sagte er. "Die nationalen Forstbehörden bestätigen, dass Rumänien sich bei Weitem nicht in eine Wüste verwandelt", so Banacu. Dennoch arbeite man mit "einer Million Setzlingen" an der Aufforstung. "Wir wollen mit der Natur zusammenarbeiten", bemerkte er.

Die österreichische Firma ist seit 2002 in Rumänien aktiv. "Wir haben unseren Beitrag zum Aufbau der Wirtschaft geleistet und bewiesen, dass rumänische Produkte auch im Ausland geschätzt werden", so Banacu. Die Firma habe in Rumänien über 10.000 Menschen ausgebildet. "Das ist meiner Meinung nach unser größter Beitrag", sagte er.

(APA)

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