Analyse

Wie Wiens schwarze Wirtschaft ergrünt

Ein Landwirt in der Wiener Lobau. Das dortige Tunnelprojekt ist eines der umstrittensten Bauvorhaben der Stadt.
Ein Landwirt in der Wiener Lobau. Das dortige Tunnelprojekt ist eines der umstrittensten Bauvorhaben der Stadt.Clemens Fabry / Die Presse
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Bisher waren die Vertreter der Wiener Wirtschaft nicht gerade als Umweltschützer bekannt. Nun entdecken sie ihre Liebe dazu − aus politischen Gründen.

Wien. Begonnen hat es mit Greta Thunbergs Fridays for Future, die zu einer globalen Bewegung wurden – nicht nur bei Jugendlichen. Es folgten Scientists for Future und Parents for Future, bis hin zu Climbers for Future (Naturfreunde). Und nun gibt es, so skurril es klingen mag, „Wiener Wirtschaft for Future“. Am Dienstag präsentiert die ergrünte Wirtschaftskammer Wien (WKW) die neu gegründete Initiative sowie „konkrete Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz von und für die Wirtschaft“.

Nahezu jede Institution bzw. Firma will derzeit auf der Klima-Welle mitschwimmen – das garantiert ein positives Image. Aber die Wirtschaftskammer Wien? Also jene Organisation, die sich für den Bau der dritten Piste auf dem Wiener Flughafen ausspricht – und dazu den Bau des Lobautunnels für den Auto- und Lkw-Verkehr vehement forciert?

Alexander Biach, Standortanwalt und Vize-Direktor der WKW: „Man muss versuchen, die emotional aufgeladene Diskussion auf Fakten zurückzuführen.“ Ohne Lobautunnel würde es in Teilen Wiens immer mehr Stau geben, wodurch es zu immer höheren Schadstoffemissionen komme: „Und die sind völlig unnotwendig“, meint Biach. Für die Lebensqualität der Wiener sei es zusätzlich kontraproduktiv, wenn Lkw-Kolonnen direkt durch die Stadt fahren müssten wie bisher − und nicht die Stadt durch den Lobautunnel umfahren könnten.

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