Luxemburg will mit Gratis-Öffis CO2-Emissionen reduzieren

Luxemburg will mehr Menschen zum Öffi-Fahren ermuntern. Der erwartete Fahrgast-Anstieg durch die kostenlosen Verkehrsmittel macht höhere Investitionen in Infrastruktur nötig.

Luxemburg erwartet sich durch die bevorstehende Gebührenbefreiung für die Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs eine Reduktion der CO2-Emissionen. "Weniger Verkehr auf der Straße, weniger Staus", wird die Umsetzung der Maßnahme ab 1. März 2020 laut Finanzminister Pierre Gramegna zur Folge haben, wie er am Montag vor Journalisten in Luxemburg erklärte.

Da nun jeder "aufspringen" könne, erwartet er einen Anstieg der Fahrgäste. Auch Menschen, die die öffentlichen Verkehrsmittel wie Bus, Straßenbahn und Zug bisher nicht genutzt hätten, könnten motiviert werden. 40 Millionen Euro koste die Maßnahme ab 2021, im nächsten Jahr seien 30 Millionen Euro nötig, so der Finanzminister.

Durch den Anstieg an Fahrgästen seien auch höhere Investitionen in die Infrastruktur als zuvor vonnöten, so Gramegna. Im kommenden Jahr werden laut dem Finanzminister die staatlichen Investitionen insgesamt 3,5 Milliarden Euro bzw. vier Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) betragen, daran habe Transport den weitaus größten Anteil.

Ausweis statt Ticket

Anfang des Jahres hatte Infrastrukturminister Francois Busch die Umsetzung der Maßnahme ab 1. März 2020 angekündigt. Luxemburg ist somit der erste Staat der Welt, in dem man in Bus, Straßenbahn oder Zug kein Ticket mehr brauchen wird, sondern nur mehr einen Ausweis zeigen muss.

Bei der Entscheidung für die Gebührenbefreiung hat aber nicht nur der Klimawandel eine Rolle gespielt. Nur mehr zehn Prozent der Kosten für den öffentlichen Verkehr seien durch den Ticketverkauf abgedeckt, da eine große Anzahl an Personen eine Befreiung von den Gebühren erhalte, erklärte Finanzminister Gramegna am Montag. "Da können wir genauso gut das Service gratis anbieten, da das das Leben erleichtert", folgerte er.

Fahrten in der 1. Klasse sind weiterhin zu bezahlen. Von der Maßnahme profitieren auch ausländische Besucher und Pendler, die bei Fahrten nach Luxemburg, dem zweitkleinsten Staat der EU, nur noch die Strecke bis zur Staatsgrenze zahlen müssten.

(APA)

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