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Egger Holz hält bei 19 Werken

(c) Christian Vorhofer
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Egger macht wichtige strategische Wachstumsschritte, unter anderem mit neuen Egger Werken in Polen und den USA .

Die Egger Holzwerkstoffe GmbH mit der Zentrale in St. Johann in Tirol besteht bereits seit 1961. Sie wurde von dem Sägewerksbesitzer Fritz Egger gegründet und hat sein Produktangebot mittlerweile von Möbel und Fußböden über Bauprodukte bis hin zu Dekore erweitert. Weltweit beschäftigt das Unternehmen an seinen 19 Standorten mehr als 9400 Mitarbeiter.

In strategisch wichtigen Märkten ohne eigene Produktionsstandorte etabliert Egger Vertriebsbüros. Ergänzend arbeitet das Unternehmen in Exportmärkten ohne Vertriebsbüro mit strategischen Kunden zusammen. Man baut auf langfristige Beziehungen, sowohl auf Lieferantenseite als auch bei den Kunden und Mitarbeitern. Im Geschäftsjahr 2018/2019 konnte der Umsatz der Gruppe um 5,6 Prozent auf 2,84 Milliarden Euro gesteigert werden. Das bereinigte EBITDA belief sich auf 425 Millionen Euro und war leicht rückläufig. „Starken Einfluss auf dieses Ergebnis nahm die Rekordinvestitionssumme von 489,1 Millionen Euro“, sagt Thomas Leissing, der neben der Leitung der Finanzen und Verwaltung auch Sprecher der Gruppe ist und sich die Geschäftsführung mit Walter Schiegl und Ulrich Bühler teilt.

„Die größten Posten nahmen dabei die beiden Greenfield-Projekte in Biskupiec und in Lexington, NC, ein.“ Das 19. Egger Werk in Biskupiec, Polen, wurde heuer eröffnet. Die Inbetriebnahme für das erste Egger Werk in den USA ist in der zweiten Jahreshälfte 2020 geplant. „Wir konnten also im vergangenen Jahr wichtige strategische Wachstumsschritte umsetzen und die Basis für weiteres nachhaltiges Wachstum unserer Unternehmensgruppe schaffen.“

Wichtige Märkte

Da Egger in den relevanten Märkten mit lokalen Produktionsstandorten vertreten ist, bedeutet internationaler Absatz für Egger nicht direkt Export, sondern Investitionen in die relevanten Zielmärkte. „Der für Egger wesentlichste geografische Markt ist Westeuropa, und hier vor allem Deutschland mit der dort stark vertretenen Möbelindustrie.“

Laut Leissing hat der westeuropäische Markt 2018/2019 knapp 60 Prozent der Umsatzerlöse erwirtschaftet. Die Märkte Zentral- & Osteuropa sowie Russland erzielten ebenfalls einen stabilen Umsatzanteil von rund 30 Prozent. Außereuropäische Länder spielen eine wachsende Rolle für Egger und machten im vergangenen Jahr über 10 Prozent des Gesamtumsatzes aus.

„Die wichtigsten Märkte sind dabei China und Japan“, sagt Leissing. „Die Umsätze unseres noch neuen Werks in Argentinien blieben bislang leider hinter den Hoffnungen zurück, da der argentinische Markt von einer sehr hohen Inflation und dem Währungsverfall des Argentinischen Peso und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Rezession geprägt war.“

Chance Digitalisierung

Egger versteht den digitalen Wandel als Chance und die Digitalisierung als strategische Zielsetzung in allen Unternehmensbereichen. „Die durchgängige Datenintegration ist seit Jahren Zielsetzung bei der Produktion von Holzwerkstoffen und ein wesentlicher Erfolgsfaktor“, sagt Leissing.

Das Unternehmen begleitet jeden Produktionsschritt mit digitalen Daten. „Wir wollen neue technologische Entwicklungen bestmöglich für unser Geschäft und unsere Prozesse nutzen.“ Z. B. im Einkauf durch die digitale Anbindung der Lieferanten an Egger, in der Produktion durch digital gesteuerte Arbeitsschritte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.11.2019)


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