Standort Tirol

Mehr Frauen in Spitzenpositionen

IX. Europ�isches Wandersymposium in Kitzb�hel 2019
IX. Europ�isches Wandersymposium in Kitzb�hel 2019(c) Europas Wanderdörfer
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Erfreulich für Tirols Wirtschaft ist der Rückgang der Arbeitslosenrate. Das Land forciert ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum mit Fokus auf umweltfreundlichen Technologien.

Im Vorjahr genehmigte das Land Tirol Landesförderungen in der Gesamthöhe von 44,6 Millionen Euro für 1829 Projekte. Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf zieht erfolgreiche Jahresbilanz und betont: „Mit der Wirtschaftsförderung fördern wir ein nachhaltiges Wachstum, um bestehende Arbeitsplätze abzusichern und neue zu schaffen. Wir unterstützen die Tiroler Wirtschaftstreibenden bei ihren Projekten und Investitionen.“ Das Land will Kooperationen von Wirtschaft und Wissenschaft fördern und die Ansiedelung und die Expansion von Unternehmen vorantreiben. Ein weiteres Ziel, so Zoller-Frischauf, sei die Bewahrung der Wettbewerbsfähigkeit. Der Standort Tirol könne nur mit Unternehmen, die in ihren Geschäftsfeldern zukunftsfit und wettbewerbsfähig sind, erfolgreich auf dem Markt bestehen.

Dabei verweist sie unter anderem auf den schonenden Umgang mit Ressourcen, der in Zeiten der Klimakrise notwendig für eine stabile wirtschaftliche und soziale Entwicklung geworden ist. „Eine starke und nachhaltige Wirtschaft ist der Garant dafür, dass unsere Gesellschaft auf die Umwelt achtgibt“, sagt Zoller-Frischauf. Die Tiroler Unternehmen sollen mit ihrem Know-how im Bereich der energiesparenden und ressourcenschonenden Technologien helfen, Umweltprobleme zu lösen und den Klimaschutz voranzutreiben. Von Solarthermie und Fotovoltaik über Biomasse, Elektromobilität und Wasserkraft bis zu energieeffizientem Bauen decken die Unternehmen viele Themenfelder ab.

Ein weiterer Fokus der Wirtschaftsförderungen sind Wirtshäuser. In den vergangenen sieben Jahren mussten in Tirol mehr als zwanzig traditionsreiche Gasthäuser ihre Türen schließen. Gründe dafür sind fehlende Nachfolger, hohe behördliche Auflagen und fehlendes Eigenkapital für Renovierungen. Landeshauptmann Günther Platter will dem Wirtshaussterben entgegenwirken. „Die Nachfolge- und Übernahmefindung ist nicht zuletzt wegen der hohen Investitionen schwierig, die oft notwendig sind. Der Fokus liegt darauf, Betrieben für ihre Investitionen zinsgünstiges Kapital bereitzustellen“, sagt die Wirtschaftslandesrätin. Beim Förderschwerpunkt „Tiroler Wirtshäuser“ werden künftig höhere Darlehen zu geringeren Zinssätzen vergeben, um die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Gemeinden zu steigern.

Im Oktober nahm die Arbeitslosigkeit laut AMS in Tirol um 5,3 Prozent ab — das Land liegt hinter Salzburg an zweitbester Länderposition auf dem heimischen Arbeitsmarkt. Mit 6,2 Prozent ist der Rückgang der arbeitslosen Frauen höher als bei den Männern mit vier Prozent. In Innsbruck (12,4 Prozent) und Lienz (12,2 Prozent) ist der stärkste Arbeitslosenrückgang bei Frauen zu verzeichnen.

Auch in Aufsichtsräten gibt es seit dem Vorjahr einen höheren Frauenanteil. Die Initiative „Womenomics“ des Landes Tirol und der Tiroler Wirtschaftskammer macht weibliche Führungskräfte seit 2018 fit für die Tätigkeit in einem Aufsichts- oder Beirat. „Seit meinem Antritt als Landesrätin vor elf Jahren war und ist es mir als Beteiligungsreferentin des Landes ein Anliegen, dass in den Aufsichtsgremien auch möglichst viele Frauen vertreten sind“, sagt Wirtschaftslandesrätin Zoller-Frischauf. Die nun zweite Auflage von „Womenomics“ bot vier Workshops zu Themen wie Aufsichtsratskompetenz, Verhandlungsführung und Compliance sowie zwei Betriebsbesuche und ein Kamingespräch mit Aufsichtsrätinnen. Voraussetzung für die 25 Teilnehmerinnen waren fünf Jahre Führungserfahrung oder Selbstständigkeit.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.11.2019)


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