Aktienhändler an der Wall Street müssen mit niedrigeren Boni rechnen

Trader walks outside New York Stock Exchange (NYSE) before opening bell of trading session in New York
Trader walks outside New York Stock Exchange (NYSE) before opening bell of trading session in New York(c) REUTERS (Brendan McDermid)
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Händler und Banker, die nach einem besser als erwarteten dritten Quartal auf einen höheren Jahresboni hoffen, werden wahrscheinlich enttäuscht.

Laut einem am Dienstag veröffentlichen Bericht des Vergütungsberaters Johnson Associates Inc. werden die Bonuszahlungen an der Wall Street im Jahr 2019 voraussichtlich sinken. Aktienhändler dürften mit einem Rückgang von bis zu 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr am schlechtesten abschneiden. Bei Konsortialbankern in den Bereichen Anleihen und Aktien wird sich das Minus wahrscheinlich auf zehn Prozent belaufen. Relativ besser schneiden Bondhändler ab, ihre Boni werden schätzungsweise nur um bis zu fünf Prozent fallen.

“In einem gesunden Markt sinkt die Vergütung - das zeigt genau, wie hart der Wettbewerb wirklich ist”, sagte Alan Johnson, Geschäftsführer von Johnson Associates, in einem Bloomberg-Interview. “Wir befinden uns eindeutig in der neuen Normalität.”

Die Ergebnisse der Banken im Kapitalmarktbereich fielen in den letzten Quartalen angesichts der Unsicherheit bezüglich der Geopolitik und der Zinsen eher verhalten aus. Ein solides drittes Quartal in der Branche wird wohl kaum das für die Wall Street schlechteste erste Halbjahr seit einem Jahrzehnt wieder wettmachen, insbesondere weil die letzten drei Monate des Jahres tendenziell schwach sind, sagte Johnson.

Keine Besserung in Sicht

Diejenigen, die bei Hedgefonds und in der Beratung für Private Equity und Investment Banking tätig sind, dürften besser abschneiden, da ihre Boni laut dem Bericht möglicherweise um fünf Prozent steigen.

Erschwerend kommt hinzu, dass im nächsten Jahr wohl auch keine Besserung in Sicht ist. Vielmehr wird es wahrscheinlich “besonders herausfordernd” sein, sagte Johnson in einer Erklärung zu dem Bericht. Angesichts sinkender Zinsen und einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums haben die größten US-Banken ihre Ertragsprognosen nach unten korrigiert. Um die Gewinne zu erhalten, müssen sie sich nun auf Kostensenkungen konzentrieren.

“Innerhalb des Finanzdienstleistungssektors besteht im Großen und Ganzen eine echte Spannung zwischen den Geschäftskosten und dem Streben nach Top-Mitarbeitern”, sagte Johnson. “Wir gehen davon aus, dass die Tendenz zu selektiven Entlassungen und weniger Einstellungen angesichts der Kosteneinsparungsbemühungen der Unternehmen anhalten wird.”

(Bloomberg)

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