Tennis

Zverev: Mit 220 km/h zurück an die Weltspitze

Nach vielen Turbulenzen ist Zverev nun in Hochform.

London/Wien. Die Saison des Alexander Zverev ist bislang keine sehr gute, wobei derartige Urteile immer Ansichtssache sind, zumal nur sechs Spieler 2019 besser respektive erfolgreicher Tennis gespielt haben. Fakt ist: Der Deutsche konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen, auf Grand-Slam-Ebene war ein Viertelfinale bei den French Open das Höchste der Gefühle, der Angriff des 22-Jährigen auf die Weltranglistenspitze fand nie statt.

Mit ein Grund für den ausgebliebenen Fortschritt waren Turbulenzen abseits des Platzes. Zverev plagten ein Rechtsstreit mit seinem Ex-Manager Patricio Apey sowie Meinungsverschiedenheiten mit Coach Ivan Lendl, die letztlich sogar zur Trennung führten. Das alles hat sich unmittelbar auf das Tennis des Hamburgers ausgewirkt. Zverev wirkte wochenlang verunsichert, was sich vor allem im Aufschlag des Rechtshänders widerspiegelte. Tiefpunkt waren die 20 Doppelfehler bei der Niederlage gegen den serbischen Qualifikanten Miomir Kecmanović Anfang August in Cincinnati.

29 km/h Differenz

Zuletzt ließ Zverev bei besserer Laune ansteigende Form erkennen, am Montag spielte er beim 6:2, 6:4 gegen Rafael Nadal womöglich sein bestes Match 2019. Der Schlüssel zum Erfolg war Zverevs Aufschlag. Der Weltranglistensiebente schlug bei einer Quote von 69 Prozent erster Aufschläge elf Asse (bei zwei Doppelfehlern) und gewann dann zu 88 Prozent den Punkt. Und er servierte nicht nur präzise, sondern auch schnell: 220 km/h erreichten Zverevs erste Aufschläge im Schnitt, Nadal servierte um gleich 29 km/h langsamer.

Auf die Frage, ob ihm sein Körper Probleme bereitet habe – Nadal reiste mit den Folgen einer Bauchmuskelzerrung nach London –, sagte der Spanier: „Das wäre eine Ausrede. Ich war nicht gut genug.“ (cg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.11.2019)

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