Kunsthalle Karlsplatz

Lustiges Häuserraten in der Kunsthalle am Karlsplatz

Die „Skizze“ zu einem der großen Materialbilder in der Kunsthalle am Karlsplatz.
Die „Skizze“ zu einem der großen Materialbilder in der Kunsthalle am Karlsplatz.(c) Andreas Fogarasi & Bildrecht GmbH 2019
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Andreas Fogarasi verpackt die Baugeschichte ikonischer Wiener Häuser zu Materialpaketen.

Die Idee ist derart simpel wie bestechend, man wundert sich, dass darauf zuvor noch niemand gekommen ist: Andreas Fogarasi verdichtet die Geschichte von Abbruchhäusern und ihren Nachfolgern zu adretten Paketen. Verpackt den baulichen Wandel einer Stadt in Materialbilder, fein säuberlich geschnürt mit schwarzen, stählernen Umreifungsbändern. Im Zentrum des urbanen Wien, in der Kunsthalle am Karlsplatz, ergibt das eine Ausstellung eigenen Rechts. Übrigens das erste große Projekt des 1977 geborenen Wiener Künstlers, das sich näher mit seiner Heimatstadt beschäftigt, erzählt er.

Karin Schmidt

Mit seiner Erforschung der kommunistischen Budapester Kulturhäuser gewann er etwa 2007 für Ungarn den Goldenen Löwen für den besten Länderpavillon bei der Venedig-Biennale. Immer wieder geht es bei ihm, oft in Videos, oft in Installationen, um das Heben gesellschaftspolitisch interessanter Architekturgeschichten. Wie jetzt am Karlsplatz unter dem Titel „Nine buildings, stripped“, einer Anspielung auf die legendären Konzeptbücher des US-Künstlers Ed Ruscha („Every Building on the Sunset Strip“, „Twentysix Gasoline Stations“). Weiß man erst einmal, dass diese spröden Reliefs aus Sperrgut und Industriebaustoffen teils ikonische Bauorte Wiens porträtieren, beginnt das lustige Raten – wer reißt bitte Häuser mit so schönen alten Zementfliesen ab? (Hackengasse 30, hinter der Stadthalle). Welcher Palazzo hat sich hier verirrt? (Marmorboden des alten Südbahnhofs). Wo prangte diese extravagante Aluminiumfassade?

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