Die Choreografin Leonie Wahl erzählt in ihrem neuen Stück über Momente, die einen Menschen verändern – und wird dabei sehr persönlich.
Als Leonie Wahl zehn Jahre alt war, verschwand ihre Mutter in einer Telefonzelle. Freilich kam dieselbe Frau bald wieder hinter der Glasscheibe hervor. Und doch war sie zu einer anderen geworden.
Heute ist Wahl Tänzerin und Choreografin, sitzt im Cafe Prückel und trinkt Cappuccino. Als erwachsene Frau ist vieles einfacher zu begreifen. „Meine Mutter hatte nach einem Telefonat mit ihrem Geliebten ihre erste schizophrene Episode“, erzählt Wahl. „Als Kind hat sich für mich in diesem Moment alles umgedreht.“ Bis heute können sich Mutter und Tochter nicht vollständig erklären, was damals passiert ist. „Es hat jedenfalls viel aus dem Gleichgewicht gebracht.“