Im Konzerthaus überzeugte der Nachwuchs

Das Artemis-Quartett versuchte ein Comeback, das Goldmund-Quartett reüssierte im Zyklus Rising Stars.

Deutsche Streichquartett-Szenerie zu Gast im Konzerthaus: im Mozartsaal die Arrivierten, die sich neu formieren mussten, um wieder Tritt zu fassen, im Schubert-Saal der junge Nachwuchs, der längst sein gültiges Profil gefunden hat.

Das Artemis-Quartett, bis vor Kurzem in der Königsklasse, muss nun mit der Belastung fertig werden, dass die hinzugekommene Sekundgeigerin Suyoen Kim alternierend auch die Primariastelle beansprucht. Solchen Tausch betreibt auch das Emerson String Quartet ohne nennenswerten Erfolg – es ist, als hätte ein Theater zwei Direktoren. Schuberts c-moll-Quartettsatz nur hysterisch explodieren zu lassen, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Unter Kims Anleitung entlädt sich auch Bartóks Sechstes Quartett bloß in virtuoser Technik, des heimatverbundenen Komponisten Abschiedsschmerz und Trauer darf man sich neben Gregor Sigls souveränen Bratschenton nur dazudenken. Bei Schuberts großem G-Dur-Quartett war zum Glück die bewährte Vineta Sareika dran. Sie bürgt für interpretatorische Kompetenz, wenn sich auch der gemeinschaftliche Tonfall in Hochstilisierungen und Überpointierungen gefällt. Und warum sich die brillante Cellosolistin Harriet Krijgh in dieses Quartett verirrt hat, bleibt offen.

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