Dominic Thiem spielt das beste Tennis seiner Karriere, Basis dafür war das Ende der Zusammenarbeit mit Günter Bresnik. Der 26-Jährige wurde dadurch sein eigener Chef.
Dominic Thiem ist seit einigen Wochen nicht mehr Dominic Thiem. Was sich zwischen Peking und Wien, wo der Niederösterreicher im Herbst imposante Turniersiege landete, bereits angekündigt hat, setzt sich dieser Tage bei den ATP World Tour Finals der acht besten Spieler des Jahres in London fort. Thiem spielt gegenwärtig mit einer Selbstverständlichkeit Tennis, wie er es noch nie zuvor getan hat, auf Hartplatz über einen solch langen Zeitraum nicht einmal annäherend. Dass er in einzelnen Matches zu überzeugen weiß, zeigte sich bereits bei den letztjährigen US Open gegen Rafael Nadal (Fünfsatzniederlage) oder beim Finalerfolg über Roger Federer in Indian Wells Mitte März.
Tennisspiele werden zu 90 Prozent im Kopf entschieden, das Duell mit Novak Djoković war dahingehend keine Ausnahme. Thiem blieb bis zum letzten Ballwechsel seiner riskanten Linie treu, zweifelte zu keinem Zeitpunkt an Spielweise und Erfolg: Nach dem 0:1-Satzrückstand genauso wenig wie beim Stand von 1:4 im Tiebreak des Entscheidungssatzes. Thiem steckte diese mentalen Wirkungstreffer des 16-fachen Grand-Slam-Siegers allesamt weg, weil derzeit sein Kopf und in weiterer Folge sein Tennis funktionieren, was auch Djoković auf der anderen Seite des Platzes sehr wohl spürte.