Zu Beginn der öffentlichen Hearings für eine Amtsenthebung Donald Trumps zeichneten Bill Taylor und George Kent das Bild einer Nebenaußenpolitik, die im State Department Frust erzeugt.
Wien/Washington. Rund 20 Jahre nach dem Impeachment-Verfahren gegen Bill Clinton waren die Augen der Nation auf einen repräsentativen, holzgetäfelten, blau ausgelegten Saal auf dem Kapitol gerichtet und auf den parlamentarischen Versuch, einen Präsidenten des Amtes zu entheben. War es bei Clinton ein Meineid im Zuge einer Sexaffäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky, so ist es bei Donald Trump der Vorwurf des Amtsmissbrauchs in der Ukraine-Affäre, der zum Sturz führen könnte. Eine knappe Mehrheit der Amerikaner unterstützt ein solches Verfahren.
Zum Auftakt der öffentlichen Hearings im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses, der vom Keller des Kapitols ins angrenzende Longworth Building übersiedelt war, waren die Rollen klar verteilt. Adam Schiff, der demokratische Ausschussvorsitzende, übernahm den Part des nüchternen Chefanklägers. Devin Nunes, sein republikanischer Widersacher und kalifornischer Landsmann, agiert als Verteidiger des Präsidenten. Der Angeklagte selbst verweigerte sich der Live-Übertragung. Er sei „zu beschäftigt“, verkündete Donald Trump, der am selben Tag einen heiklen Gast empfing: Den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, den er trotz vieler Streitthemen als „sehr guten Freund“ willkommen hieß.