Erste-Group-Chef Andreas Treichl in seinem Abschiedsinterview über die langfristigen Gefahren der EZB-Nullzinspolitik, die Zukunft der Banken, warum er die Sorgen vor einer Abschaffung des Bargelds berechtigt findet und wie düster die Situation während der Finanzkrise wirklich war.
Geschichten des Jahres. Dieses Interview ist am 15. November 2019 erschienen.
Ende des Jahres gibt Andreas Treichl die operative Führung bei der Erste Group ab. In seinem letzten Interview als Chef von Österreichs größter Bank erklärt er, warum sein Institut in Zukunft 100 Prozent Marktanteil haben werde, wenn „die anderen nicht aufwachen“. Zudem analysiert er die Probleme, die von der EZB durch ihre Geldpolitik verursacht werden und lässt noch einmal die Tage der Finanzkrise Revue passieren - und was aus seiner Sicht beim Hypo-Debakel falsch gelaufen ist.
Nach 22 Jahren an der Spitze der Erste Group geben Sie Ende des Jahres die operative Führung ab. Andreas Treichl im Ruhestand? Das ist schwer vorstellbar.
Ich stelle mich schon jetzt auf die größere Ruhe ein. Aber ich werde nicht vollkommen arbeitsfrei sein, da ich mich in Zukunft um die Erste Stiftung kümmern werde.
Überwiegt bei Ihnen nun die Freude oder die Wehmut?